RED ELEVEN – Collect Your Scars
LIFEFORCE/SOULFOOD
Mit ihrem zwar gewöhnungsbedürftigen, aber durchaus originellen Mix konnten sich diese Finnen in der Heimat auf Anhieb etablieren. Kein Wunder, schließlich scheint man dort als Metalband jeglicher Couleur problemlos Fans gewinnen zu können. International dagegen dauert es bis zum Durchbruch aber noch. Vielleicht klappt es ja mit dem aktuellen, berühmt-berüchtigten dritten Album.
Grundsätzlich hat sich die aus Jyväskylä stammende Formation nur marginal von ihrem eingeschlagenen Weg entfernt und liefert erneut einen kunterbunten Stilmix, der an Inspirationen ein halbes Rock-Lexikon offenbart. Allerdings muß man der Truppe attestieren, den Fokus hinsichtlich einer nunmehr leichter zugänglichen Gangart gelegt zu haben. Das Ergebnis ist nämlich ein Gerät geworden, auf dem sich - bei keineswegs verminderter Abwechslung wohlgemerkt! - elf Tracks befinden, die allesamt wesentlich schneller ins Gehör flutschen als es auf den ersten beiden Scheiben der Fall war. Zwar gibt es immer noch nahezu alles vom fein ziselierten Prog in Steve Wilson-Machart über Crossover-Zitate, die am ehesten an FAITH NO MORE zu deren Frühzeit sowie an CLAWFINGER erinnern, bis hin zum typisch locker-flockigen Alternative Rock/Metal und sogar vereinzelten Melo Death-Einschüben, dermaßen ohrwurmstichig agierten die Finnen bislang aber noch nie. Mit dem flotten Opener ›I Follow‹, zu dem übrigens auch ein sehenswertes Video gedreht wurde, dem dezent "angegrungten" ›Last Grain Of Sand‹ sowie mit dem mit einer gehörigen Dosis landestypischer Melancholie ausgestatteten ›And So I Took His Life‹ haben die Jungs obendrein einige potentielle Chartstürmer parat.
Mal sehen, was bei RED ELEVEN in naher Zukunft passiert, ein gehöriger Schritt auf der Karriereleiter empor wäre jedenfalls keine Überraschung.
beeindruckend | 12 |
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