Joe Bonamassa – Blues Of Desperation
PROVOGUE/ROUGH TRADE
Seine Inspiration ist mindestens ebenso beeindruckend wie seine Arbeitswut. Während es so manche Szenegrößen aufgrund von rückläufigen Verkaufszahlen erst gar nicht versucht, frisches Material zu kredenzt, geht "Mr. Blues" den gegenteiligen Weg und offeriert keine zwei Jahre nach »Different Shades Of Blue« erneut ausschließlich frisches Material aus seiner Feder. Aufgenommen (erneut mit Kevin Shirley) in Nashville, läßt der Saitenhexer durch sein beseeltes Spiel sowie die emotionsgeladenen Texte im Kopfkino sofort entsprechende Bilder ablaufen. Egal, ob er - ebenso simpel wie effizient - von ›This Train‹ (ein für Bonamassa-Verhältnisse geradezu derb-erdiger Opener) berichtet, uns vom ›Mountain Climbing‹ erzählt oder uns am (symbolisch Herzschmerz verarbeitenden) Naturwunder mit dem Titel ›How Deep The River Runs‹ teilhaben läßt.
Wie der sich inzwischen zu den Fans von Joe Bonamassa bekennende Feuilleton »Blues Of Desperation« aufnehmen wird, bleibt zunächst einmal abzuwarten - wem der gute Mann zuletzt ein wenig zu verhalten in die Saiten lange, wird dagegen ob des teils relativ schroffen und zudem überaus vielseitigen Erscheinungsbildes auf Anhieb Gefallen an diesem rohen Teil finden.
beeindruckend | 12 |