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SCAVANGER – Rise Of The Scarab

7HARD/NEW MUSIC DISTRIBUTION

Vor gut 15 Jahren schon haben sich einige der Bandmitglieder zu einer Schülerband zusammengetan, um mit Coversongs in ihrer Heimat Rosenheim auf sich aufmerksam zu machen. Offenbar mit Erfolg, denn kurze Zeit später, genauer gesagt 2003, wurde das noch heute aktive Unternehmen SCAVANGER offiziell aus der Taufe gehoben und die Entscheidung getroffen, auf eigenes Material zu setzen. Doch nicht nur Motivation war gegeben, auch an Ideen mangelte es nicht, weshalb die Band zunächst mit einem selbstbetitelten Demo in Erscheinung trat und 2010 das erste Langeisen »Giving Entrace« nachfolgen ließ. Auch damit konnte man überaus respektable Erfolge einheimsen und mit einer Mischung aus Hard und Heavy Rock und Heavy Metal in traditioneller Form weitere Fans rekrutieren. Die erhielten im Gegenzug im Jahr 2011 den zweiten Longplayer »Between the Devil And The Sea« aufgetischt, der die Band unter anderem ins Vorprogramm von Heroen wie UFO katapultierte.

Mit »Rise Of The Scarab« kredenzen die Bayern dieser Tage also das berühmt-berüchtigte dritte Album ihrer Laufbahn und dieses erweist sich als überaus gehaltvoll und gelungen. Voraussetzung, um daran Gefallen zu finden, ist lediglich ein Faible für mit Hingabe und aus Tradition geschmiedeten Metal typisch teutonischer Prägung. Soll heißen, stilistische Neuerfindungen oder andere Innovationen braucht man erst gar nicht zu suchen, wer jedoch Songs wie die an UNREST erinnernde Nackenmassage ›Stalling‹, den atmosphärisch überaus gelungenen, dezent melancholisch angelegten Titelsong oder auch das mit freundlichen Grüßen in Richtung SAXON intonierte ›Boss Hoss‹ dermaßen locker und ungezwungen aus dem Ärmel zu schütteln imstande ist, braucht sich wohl kaum Gedanken darüber zu machen, ob die Fans auch zufrieden sein werden.

Das werden sie, daran besteht nicht der geringste Zweifel! Im Gegenteil, denn die Burschen von SCAVANGER haben ein durch die Bank gelungenes Gerät abgeliefert, aus dem neben den zum Großteil knallharten ACCEPT/PRIEST-Riffs auch die einprägsame, rauhe Stimme von Fronter Anian Geyer heraussticht. Diese kommt auch im nachdenklichen, von diversen, dem Anlaß gebührenden Politikerzitaten aufgepeppten ›Reunion‹ perfekt zur Geltung. Besagte Nummer läßt die seinerzeitigen Hintergründe des Mauerfalls aufgrund der momentan wieder brandheißen Diskussionen um etwaige Grenzzäune in Europa aktueller denn je erscheinen.

http://www.scavanger.de/

gut 11


Walter Scheurer

 
SCAVANGER im Überblick:
SCAVANGER – Between The Devil And The Sea (Rundling-Review von 2012 aus Online Empire 50)
SCAVANGER – Rise Of The Scarab (Rundling-Review von 2015 aus Online Empire 65)
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