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SEA OF DISORDER – Merging Land And Sky

TALHEIM RECORDS (Import)

Eines gleich vorweg: Mit "Easy Listening" haben diese Salzburger in etwa so viel zu tun wie der unter dem Banner des "Bullen" auflaufende Fußball-Club ihrer Heimatstadt mit Sympathie, "Fan-Kultur" und "Tradition". Dennoch hat das erste Langeisen des Duos Robert Czeko/Christian Hubmann fraglos seinen Reiz, schließlich agieren die beiden mit immenser Hingabe und haben ein tiefschürfendes, intensives Gerät anzubieten, das zudem von einer bedrohlich düsteren Atmosphäre lebt.

Gegründet vor drei Jahren, legten die beiden Musiker kurz danach ihre Debut-EP (mit Gast-Gesangsbeiträgen von THE OCEAN-Fronter Loic Rossetti übrigens) vor, für die es reichlich positives Feedback regnete. Selbiges wird ihnen erneut widerfahren, wenn auch vorwiegend aus einer Zielgruppe, die Instrumentalkost bevorzugt und zudem kein Problem mit sich nur ganz langsam steigernden und teilweise nervenzerreißend schleppend aufgebauten Songstrukturen hat. Logisch fast, daß es die auf den ersten Blick spärliche Anzahl von ganzen sechs Kompositionen dennoch auf eine knappe Stunde Spielzeit bringt. In dieser prägt die Atmosphäre der instrumentalen Vorträge das Geschehen und nimmt den Hörer mitunter wirklich gefangen. Auf Gesangsbeiträge wurde allerdings nicht völlig verzichtet, durch ihren behutsamen und sparsamen Einsatz klingen die Vokal-Passagen von Jason Watkins (im Opener ›Ghost Of Yesterday‹) und Josh Wing (der Fronter von SOL - die US-Band wohlgemerkt - ist im Titeltrack zu hören) jedoch noch ein wenig fordernder und wissen, die Atmosphäre in bittere Kälte und gen Grundwasser zu torpedieren. Gänsehaut!

Dennoch erweist sich das mit knapp einer Viertelstunde längste Stück von allen mit dem leider nicht näher erklärten Titel ›1953‹ als Höhepunkt des Drehers. Anzunehmen, daß jeder Film mit diesem Monumental-Epos als Soundtrack zusätzlich an Tiefe gewinnen würde! Ergreifend und die Seele permanent in Aufruhr versetzen aber auch das extrem zähflüssige ›Falling Giants‹ und das aufwühlend-anstrengende Finale ›Horizon‹, das den Zuhörer verstört, aber dennoch mit dem dringenden Wunsch die Scheibe - auch wenn's wehtut - nochmal zu hören, zurückläßt.

http://www.facebook.com/pages/sea-of-disorder/280885945344386

gut 11


Walter Scheurer

 
SEA OF DISORDER im Überblick:
SEA OF DISORDER – Merging Land And Sky (Rundling-Review von 2015 aus Online Empire 63)
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