MAJESTY (D, Lauda) – Generation Steel
NOISE ART RECORDS/EDEL
Es gibt Bands, die lassen einem nur zwei Möglichkeiten offen. Entweder man fühlt sich von ihrer Gangart angezogen, oder aber man nimmt Reißaus sobald der Bandname auch nur erwähnt wird. Eines der Paradebeispiele dafür: MAJESTY.
Von manchen Fans nach all den langen Jahren im Business immer noch maximal belächelt, von anderen Metallern dagegen hingebungsvoll verehrt, weil die Band ihren Heavy Metal auf exakt jene Weise darbietet, wie ihn der Fan zu schätzen gelernt hat. Auch der bereits siebente Studio-Dreher des Fünfers wird an diesem Umstand nichts ändern. Im Gegenteil, das Polarisieren könnte sogar noch weiter an die Spitze getrieben werden, weil Tarek Maghary und seine Mannschaft nur so vor Selbstvertrauen strotzen und es sich zum Ziel gemacht haben, das - so die Band im Wortlaut - größte und wichtigste Album der bisherigen Karriere zu schreiben.
Inwiefern sie damit entsprechend reüssieren können, bleibt zwar erst einmal abzuwarten, an der Tatsache, daß die Burschen ausschließlich Hymnen kredenzen, die sämtliche Trademarks intus haben, für die MAJESTY bis dato von ihrer Klientel geliebt wurden, ändert das aber ohnehin nichts.
Mit dem Opener ›Hawks Will Fly‹ gelingt ein Einstieg nach Maß. Zukünftige Shows werden ohne diesen eingängigen Kracher wohl kaum auskommen. Ebenso auf Anhieb prägt sich auch der programmatisch-plakative Titelsong ins Gedächtnis ein, und der Uptempo-Brecher ›Circle Of Rage‹ sollte in der Livesituation für tobende Meuten sorgen. Auch das im Anschluß kredenzte, gefühlvoll eingeleitete ›Shout At The World‹ entpuppt sich als absolut livetauglich, selbst wenn es der Studiovariante im direkten Vergleich zum Eröffnungstriple ein wenig an Power fehlt. Diese kehrt jedoch sofort wieder ins Geschehen zurück und zwar in Form von ›Damnation Hero‹, einer Nummer, die wir in dieser Art auch von MANOWAR mit offenen Armen in Empfang nehmen würden.
›Children Of The Dark‹ setzt den Reigen an erhabenen Hymnen fort, auch wenn der "Ohohoh"-Part vor dem eigentlichen Refrain ein wenig zu platt wirkt. Gefühlsbetont und voll Anmut wird uns danach ›The Last Reward‹ aufgetischt. Damit setzen die Jungs die Tradition fort, ihren Fans auch mit balladesken Tönen die Ehre zu erweisen und für eine kleine Verschnaufpause zu sorgen. Diese ist jedoch von nur kurzer Dauer, denn man ertappt sich als Zuhörer recht rasch dabei, nach dem Feuerzeug zu suchen, um sich in die entsprechenden Atmosphäre zu katapultieren und lautstark in den Refrain der Nummer einzusteigen. Gänsehaut pur!
Das mächtig knüppelnde ›Knights Of The Empire‹ leitet das Schlußtriple ein, in dem uns mit ›Rulers Of The World‹ eine weitere stadiontaugliche Hymne vorgesetzt wird, ehe das einmal mehr die einstigen "Kings Of Metal" in Erinnerung rufende ›War For Metal‹ einen ebenso gelungenen wie unmißverständlichen Schlußpunkt setzt.
Ob es sich nun tatsächlich um das "größte und wichtigste" Album in der Karriere der Band handelt, kann (und wird wohl auch) erst in einiger Zeit diskutiert werden, fest steht allerdings, daß MAJESTY mit ihrer bis dato größten Dichte an Hymnen an den Start gehen und auf »Generation Steel« definitiv kein Ausfall zu verzeichnen ist.
super | 14 |