NORTHWIND (F) – Seasons
Z RECORDS/POINT MUSIC
Als Gitarrist Chris Savourey im letzten Jahr von seiner Combo HEAVENLY gegangen wurde, hatte er zusammen mit Sänger Franck Midoux ganz schnell eine neue Band namens NORTHWIND am Start. Franck hatte nämlich schon auf der dritten Soloscheibe »Dreamland« von Chris gesungen. Bereits das erste NORTHWIND-Demo machte deutlich, daß man sich stilistisch nicht kilometerweit von HEAVENLY entfernen würde, jedoch nicht so penetrant nach HELLOWEEN duften wollte und stattdessen anderen Einflüssen Eintritt gewähren würde. Diesbezüglich fahren NORTHWIND zweigleisig: Zum einen arbeitet man mit Melodic Rock/AOR-Elementen, was zu solch knusprigen Stücken wie ›Wasted In Paradise‹ oder ›Masquerade‹ führt (und wenn die Vorab-CD-R nicht permanent Drop-outs hätte, würde die Sache bestimmt noch imposanter klingen.) Aus der anderen Windrichtung wehen eher klassisch-sinfonische Einflüsse, wodurch man bei ›Forever And A Day‹, dem besten Stück des Albums, erschreckend nah an STRATOVARIUS heranrückt (wobei diese selbst eine gewisse stilistische Verwandtschaft zu den Kürbisköpfen nicht leugnen können, aber was soll's...) Doch leider gibt es auf »Seasons« auch einige Schattenseiten: So ist ›It's A Warning‹ eine echte Schnarchnase vor dem Herrn und bei dem zehnminütigen ›Dreaming‹ sind mir schon nach zwei Minuten die Gesichtszüge eingeschlafen. Dennoch, wenn NORTHWIND beim nächsten Album die Stücke etwas sorgfältiger ausarbeiten, hat die Band durchaus eine Chance, sich zu etablieren.
annehmbar | 6 |