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ICE DRAGON – Dream Dragon

PRC MUSIC (Import)

Nix da. Weder die erwarteten True Metal-Sounds bekommt man hier kredenzt, noch wird auf lyrische Weise das bandnamensgebende Biest in irgendeiner Form bekämpft. Der "Drache", von dem hier die Rede ist, hat mit alldem nichts gemeinsam und läßt stattdessen mit einem eigenwilligen wie abgefahrenen Mix aus Psychedelic, Space, Prog, Doom und Stoner Rock aufhorchen, und das - trotz des bei uns nicht wirklich geläufigen Bandnamens - überraschenderweise keinesfalls zum ersten Mal.

Im Gegenteil, dermaßen fleißig wie diese Amis sind nur ganz wenige Bands, handelt es sich bei vorliegendem Teil doch um das bereits fünfte (!) von mittlerweile zehn (!) Alben - nicht übel, hält man sich vor Augen, daß die Band erst seit 2007 besteht.

Produktionstechnisch geht es auf der Neuauflage des im Jahr 2012 erstmals veröffentlichten Albums keineswegs "zeitgemäß" zu, sondern es ist eher eine Art Zeitreise angesagt. Gut, daß erst gar nicht versucht wurde, am Sound großartig herumzubasteln, denn auch das Material verfügt über einen gewissen "Retro-Charme", und von daher ist das Soundkostüm auf jeden Fall passend.

An sich merkt man dem Quartett aus Boston zwar an, daß es sich an unterschiedlichen Vorbildern orientiert, dennoch kann man aus dem Gebräu als essentiellste Einflußquellen recht bald BLACK SABBATH, PENTAGRAM, PINK FLOYD, HAWKWIND und KING CRIMSON herausdestillieren. Die beiden genannten Doom-Ikonen sind jedoch weniger aufgrund der Heaviness zu nennen, sondern vielmehr deshalb, weil Ron, der singende Schlagzeuger der Band, immer wieder mal an Ozzy und Bobby Liebling denken läßt.

Klar paßt eine solche Stimme ganz ordentlich zum Klangbild, dennoch ist festzuhalten, daß er nicht immer wirklich punktgenau die Töne trifft. Das wär' an sich nicht weiter schlimm, doch obendrein ist noch auffällig, daß vor allem in jenen Momenten, in den ICE DRAGON versuchen, in abgedrehte Sphären abzutauchen, leider gar ein wenig Langeweile einkehrt, zumal die Burschen - zumindest auf diesem Teil, keine Ahnung, wie weit sich der Vierer inzwischen weiterentwickeln konnte - mehrfach jeglichen Faden verliert und die "Songs" dadurch eher an "Sound-Collagen inklusive eigentümlicher Effekthascherei" denken lassen als an solche.

http://www.facebook.com/icedragonofficial/

ordentlich 8


Walter Scheurer

 
ICE DRAGON im Überblick:
ICE DRAGON – Dream Dragon (Rundling-Review von 2014 aus Online Empire 61)
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