NIGHT BY NIGHT – NxN
A SUN HILL PRODUCTION/CARGO
Der prominenteste Musiker im Line-up dieser bei uns noch relativ unbekannten britischen Formation ist definitiv Gitarrist Ben Christo, der seit 2006 an der Seite von Andrew Eldritch bei THE SISTERS OF MERCY für die Sechssaitige zuständig ist. Wer jetzt allerdings etwas ähnlich düster-poppiges auch bei NIGHT BY NIGHT vermutet, liegt völlig falsch, denn die fünf jungen Herren haben sich vor einigen Jahren zusammengetan, um dem Melodic/Hard Rock in klassischer Ausführung zu huldigen. Nachvollziehbar also, daß die Band 2008 die Chance hatte, mit Alannah Myles zu touren und man nach ersten Gehversuchen beziehungsweise EP-Aufnahmen den früheren VOODOO SIX-Fronter Henry Rundell ins Boot holte, um richtig durchzustarten.
In dieser Besetzung ging es aber nicht nur an die Aufnahmen zum ersten Album, sondern auch gemeinsam mit Y&T auf deren letzte UK-Tour sowie nach Schweden, wo die Jungs EUROPE supporten durften. Das Gebräu kommt aber auch auf Tonträger mehr als nur amtlich daher, wobei die Briten nicht bloß traditionell-klassischen Melodic-Stoff kredenzen und dabei ihre Herkunft vor allem hinsichtlich der Gitarrenklänge zu keiner Sekunde verleugnen. Sie schaffen es zugleich auch, jede Menge an zeitgenössischen Stadionrock in ihr Material zu integrieren. Wer sich also in etwa eine Mixtur aus den frühen DEF LEPPARD, PRAYING MANTIS und SHINEDOWN vorstellen kann, liegt hier richtig und wird bestens bedient. Doch auch Liebhaber von feinen Gesangsdarbietungen werden ihre Freude an dieser Band haben, denn auch die prägnante Stimme von Henry darf nicht unerwähnt bleiben. Der Kerl versteht es nämlich nicht nur, in den Los-Geh-Tracks zu überzeugen, er weiß auch wie man "faserschmeichelnd" ins Mikro haucht. Sein Vortrag paßt nicht nur perfekt, er klingt zudem auch sehr eigenständig, denn es ist einzig TESLA-Reibeisen Jeff Keith der mir als Vergleich in den Sinn kommt, auch wenn Henry nicht ganz so intensiv und unter die Haut gehend röhrt, aber wer kann das schon?
http://www.nxnofficial.com/
Walter Scheurer
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