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  UE-Home → History → Online Empire 59 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → HELLRIDE (D) – »Acousticalized«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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HELLRIDE (D) – Acousticalized

FASTBALL MUSIC/SOULFOOD

Neu ist die Angelegenheit, "stromgitarrenbefreit" in heftig rockenden Gefilden zu musizieren längst nicht mehr. Ebensowenig der Versuch, sich an klassischem Liedgut der Heavy Metal-Historie auf diese Weise zu versuchen. Der Begriff "Acoustic Metal" dagegen sehr wohl, auch wenn man alleine über diesen endlos diskutieren könnte. Noch mehr jedoch über die Initiatoren, denn besagte Experimente haben bei mir bislang wahlweise verstörtes Kopfschütteln und Unverständnis ob des Hypes (VAN CANTO) ausgelöst, oder aber auch "nur" für gelangweiltes Gähnen gesorgt, wie beispielsweise im Falle von MAIDEN UNITED bei ihrem Auftritt beim "Bang Your Head!!!"-Warm-up im letzten Jahr, wo die Band vieles, aber kein Partypotential erkennen hat lassen. Ideale Voraussetzungen dürften also definitiv anders aussehen als einen diesbezüglich doch nicht ganz so "offenohrigen" Zeitgenossen wie meine Wenigkeit über ein solches Album herfallen zu lassen. Noch dazu, wo ich die Meinung vertrete, daß "Stormgitarren" zu den essentiellsten Erfindungen überhaupt zählen und diese aus dem Metal einfach nicht wegzudenken sind!

Dennoch muß ich gestehen, daß es mir HELLRIDE irgendwie angetan haben, vor allem deshalb, weil es ihnen gelungen ist, manche der Songs wirklich packend zu interpretieren und auch neu zu arrangieren. So läßt mich der alte MOTÖRHEAD-Gassenhauer ›Ace Of Spades‹ mit Tom Angelripper am Mikro recht hurtig nachsehen, ob denn ausreichend Feuerholz für die nächste Gartenparty vorrätig ist, bevor ich auch gleich die Biervorräte checke, die dem anschließenden ›United Forces‹ (S.O.D.) zur Vernichtung vorgesehen sind. Und wer sonst, wenn nicht Gerre hätte das Recht, diesen "Sauf-Song" zu interpretieren? Eben! Doch leider ist nicht alles auf dermaßen hohem Unterhaltungslevel wie diese beiden Exemplare. Den Einstieg ins Geschehen liefert die aus den Herren Kai Pasemann (ex-PARADOX), Stefan Gassner (ex-DREAMSCAPE) und Tommy Klossek (SILVERLANE) am Mikro bestehende Formation mit zwei Eigenkompositionen, die zwar in die Kategorie "geht so" fallen und nicht weiter stören, aber eben auch nicht gerade Aufsehen erregen.

Für solches sorgen die Herren allerdings kurz darauf, jedoch leider nur bedingt auf positive Weise. Sicher, es gibt einfachere Übungen für Musiker (und vor allem Sänger!) als ›Heaven And Hell‹ hinzubekommen und speziell Tommy erweist sich als echter Könner und hinterläßt einen überaus positiven Eindruck, weshalb man diese Göttergabe jedoch zu einem Langweiler der Sonderklasse "nieder-arrangiert" hat, bleibt für mich rätselhaft.

Wie es deutlich besser funktioniert zeigt uns ›Take Hold Of The Flame‹. Ergreifend und hingebungsvoll intoniert, tiefschürfend in der Ausführung und dazu ein Tommy Klossek, der wohl selbst einen gewissen Todd LaTorre an die Grenzen seiner Möglichkeit bringen dürfte, müßte der die Nummer auf diese Weise darbieten.

Wie unschwer zu erkennen ist, stellt »Acousticalized« für mich persönlich ein Wechselbad der Gefühle dar, wobei ich - in Bezug auf die positiv erwähnten Nummern - zugeben muß, bislang noch keiner Band dieses Subgenres (aber Metal ist das noch immer nicht, Leute, nee) so gerne zugehört zu haben wie HELLRIDE!

http://www.hellride.de/

ordentlich 9


Walter Scheurer

 
HELLRIDE (D) im Überblick:
HELLRIDE (D) – Acousticalized (Rundling-Review von 2014 aus Online Empire 59)
HELLRIDE (D) – News vom 13.03.2013
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