HAMMERCULT – Steelcrusher
SONIC ATTACK/STEAMHAMMER/SPV
Mit einem häßlichen Rhinozeros verglich Frontmann Yakir Shochat das aktuelle Album seiner Band im Interview, und ja, der Kerl hat verdammt noch einmal recht. Auch wenn man seine Aussage insofern relativieren muß, da man dem von den Israelis ins Leben gesetzten possierlichen Tierchen nur zu gerne begegnet und sich von diesem auch gerne die Rübe abschrauben läßt. Und speziell für letztgenannte "Funktion" erweist sich auch das zweite Langeisen der umtriebigen Burschen aus Tel Aviv als Gewinn, denn HAMMERCULT machen im Prinzip genau dort weiter, wo sie mit »Anthems Of The Damned« aufgehört haben.
Allerdings - und genau darin sehe ich einen wichtigen Entwicklungsschritt des Fünfers - haben sie offenbar sehr gezielt Hooks und Melodien im Visier gehabt und konnten diese auch auf gelungene Weise in ihren rabiateren Sound integrieren, der neben Thrash auch jede Menge rohen Punk, sowie diverse Einsprengsel aus dem Hardcore, aber auch Death und Black Metal-Versatzstücke intus hat. Und das mit Erfolg, denn HAMMERCULT wissen mittlerweile nicht mehr, "nur" als Abrißbirnen der Sonderklasse perfekt zu funktionieren, das deutlich strukturierte und zugänglicher wirkende, studiotechnisch druckvoll und transparent umgesetzte Material bombt sich nun förmlich den direkten Weg ins Langzeitgedächtnis frei. Hammerteil!