FASTER PUSSYCAT – The Power & The Glory Hole
CITY OF LIGHTS RECORDS/NEW MUSIC DISTRIBUTION
Wie sich die Zeiten doch ändern. Und zwar nicht zu knapp... Einst waren FASTER PUSSYCAT fest bei Majorlabels eingeloggt, doch für die 2006er Scheibe »The Power & The Glory Hole« sollte sich nur das Winzlinglabel FULL EFFECT RECORDS interessieren, während die Scheibe auf dieser Seite des Ozeans mit kompletter Ignoranz seitens der Plattenfirmen bedacht wurde und überhaupt nicht veröffentlicht wurde. Dies holt nun das ROCK IT UP-Tochterlabel CITY OF LIGHTS mit kräftiger Verspätung nach.
Das Desinteresse an dieser Scheibe mag vielleicht auch darin begründet gewesen sein, daß Taime Downe das einzige Urmitglied ist, das auf dieser Scheibe zu hören ist, während er damals zeitgleich mit Brent Muscat im Clinch um die schnurrenden Namensrechte lag.
Musikalisch läßt »The Power & The Glory Hole« kaum aufhorchen, klingt nach braver Pflichterfüllung seitens der Band, wobei man durchaus merkt, daß Taime sich nach der Auflösung von FASTER PUSSYCAT vorzugsweise Industrial-lastigen Tönen gewidmet hatte. Doch unterm Strich bleiben alle Songs weitgehend blaß. Textlich kennen die Sunset Strip-Schwerenöter nach wie vor nur ein Thema, das sie zumeist in sehr derbe Worte fassen. Einzig bei der Schlußnummer ›Bye Bye Bianca‹ (der sich im Falle dieser Pressung noch der europäische Bonustrack anschließt) beweisen die Mannen, daß sie neben einem übergroßen Gemächt auch noch ein Herz haben, denn hier wird einer im Alter von 46 Jahren verstorbenen Freundin gedacht, was man auf sehr nette Weise getan hat: Während die Band im Hintergrund einige Riffs brät, dürfen Freunde der Verstorbenen zum Gedächtnis an sie einige Zeilen darübersprechen. Feiner Zug von der Band, so daß wir ihnen ausnahmsweise auch verzeihen wollen, daß sie die Coverversion von Nancy Sinatras Song ›These Boots Were [sic!] Made For Walking‹ komplett an die Wand gefahren haben.
http://www.fasterpussycat.com/
annehmbar | 6 |