SCHLAFES BRUDER – Heute war Gott nicht hier
AWOMM RECORDS/WARNER MUSIC
Daß "Schlafes Bruder" eine der großartigsten deutschen Filmproduktionen der letzten Jahre ist, steht außer Frage. Jetzt bekommt der Zelluloidstreifen einen musikalischen Bruder zur Seite gestellt: Die einstigen E NOMINE-Köpfe Christian "Chris Tentum" Weller und Friedrich "Sir Fritz" Graner haben eine Düsterkapelle mit diesem Namen gegründet und nun ihr erstes Album veröffentlicht. Darauf geht man sehr bombastisch und sakral vor, indem man opernchorartige Gesänge als Backingchöre einsetzt und dadurch an die Franzosen KARELIA auf ihrer ersten Platte erinnert. Addiert man dann aufgrund des Gesangs noch eine ordentliche Portion der Kooperation der Herren Witt und Heppner hinzu, kann man sich in etwa vorstellen, in welchem Gehege SCHLAFES BRUDER wildern. Die Songs sind sehr griffig und eingängig, so manchen interessanten Wortspielchen stehen glücklicherweise nur ein paar Plattheiten gegenüber. So haben sich die Bruderschläfer bei ›Abendland‹ etwas zu sehr von RAMMSTEINs ›Mein Herz brennt‹ inspirieren lassen, und man kann sich bei dem Refrain "Schlafes Bruder, Schlafes Bruder, lalalala, ahoi, okay" ein breites Grinsen nicht verkneifen, während SCHLAFES BRUDER ansonsten ohne nennenswerte Peinlichkeiten über die Ziellinie gehen.
Kurz: »Heute war Gott nicht hier« ist für die Düstergemeinde ein Werk, dem sie mit Neugier begegnen darf.
http://www.schlafes-bruder.com/
gut | 10 |
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