SULAMITH
Passion
(4-Song-CD-R: Preis unbekannt)
Erste Erfahrung konnten die Musiker dieser aus Paderborn stammenden Formation offenbar bereits reichlich sammeln, schließlich handelt es sich bei SULAMITH um eine Kooperation von Musikern, die zuvor bei den in ihrer Region einigermaßen bekannten Truppen HUMAN SUIT, I'VE LOST MY CHERRY IN VEGAS und DIATRIBE spielten. Das erste Lebenszeichen unter dem aktuellen Banner ist zunächst einmal auffällig roh und gewaltig, denn die Burschen kommen mit einer mächtigen Melange daher, die offenbar auf "modernem" Thrash der 90er und 00er Jahre basiert, wobei ich für meinen Teil in dem nur knapp mehr als eine Viertelstunde andauernden Brachialreigen jede Menge MACHINE HEAD und LAMB OF GOD (vor allem der Opener ›Earthlings‹ klingt, als wäre er ein echter US-Import) herauszuhören meine.
Doch mit Ausnahme dieser Nummer ist besagte Gangart nicht vielmehr als das massive Fundament des Soundkostüms der Jungs, die darüber hinaus auch eine fette Death/Thrash-Schlagseite à la frühe THE HAUNTED anzubieten haben und zudem mehrfach auch mit verqueren Brutalo-Sequenzen, die in Richtung Hard/Death/Metalcore tendieren. Letztere wirken jedoch auf den Punkt gebracht, so daß keine Gefahr besteht, daß dem Hören eine Schraube ins Gehirn gedreht wird. Sprich, man wütet durchweg mit einer gewissen Portion an Nachvollziehbarkeit. Auch was den Todesmörtel-Anteil an sich betrifft, muß man festhalten, daß die Burschen ihr Handwerk verstehen, auch wenn sie weniger auf Groove bedacht sein dürften als auf Atmosphäre. Diese erweist sich nämlich im abschließenden ›Carnage Certainty‹ als essentiellster Bestandteil des Tracks und läßt die Nummer dadurch an Erhabenheit gewinnen.
Mit Sicherheit ein gelungener Einstand für SULAMITH, die jedoch erst unter Beweis stellen müssen, daß sie auch über "Langstreckendistanz" dieses Niveau halten können.
jung und wütend |
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