BEATNIK ROCKS
God Bless You, Life Sucks You, Beatnik Rocks You
(15-Song-CD-R: € 10,-)
Wirklich schlau werde ich aus dieser Formation nicht. Nicht zuletzt deshalb, weil die Optik (man begutachte das Cover!) eher an eine Punk- oder Rockabilly-Truppe denken läßt und »God Bless You, Life Sucks You, Beatnik Rocks You« musikalisch dann doch ganz anders als erwartet ausfällt. Für noch mehr Verwirrung sorgt jedoch die Eigenbeschreibung der Band, von wegen, man hätte keineswegs ein perfektes Teil abgeliefert. Bescheidenheit mag eine Zier sein, kann in einem Fall wie diesem aber auch absolut kontraproduktiv sei, da man potentielle Interessen eher davon abhält, sich das Teil reinzuziehen. Dabei geht die Chose hinsichtlich der Darbietung in Summe durchaus in Ordnung, denn es regieren Riffs in traditioneller Heavy Rock-Manier.
Positiv zu erwähnen ist auch, daß diese immer wieder von feinen Melodien unterstützt werden, die uns endgültig wissen lassen, daß Franko Rinke und Sven Schöning talentierte Klampfer sind. Weiters muß man BEATNIK ROCKS auch noch zugestehen, daß sie etwas von strukturellen Aufbauten von Songs verstehen, denn auch diesbezüglich braucht man sich vor etwaigem Wettbewerb nicht wirklich zu verstecken, denn die Burschen offerieren - wenn auch als "anders" verkleidet - einen amtlichen Mix aus Hard und Heavy Rock. Doch auch das hilft der Band im Endeffekt leider nicht wirklich, darüber hinwegzutäuschen, daß Sven in seiner Funktion als Sänger sehr häufig überfordert ist. Allerdings schafft er es - überraschenderweise und dabei sogar wirklich imposant - in den balladesken Momenten für eine solide Leistung zu sorgen. Da es diesbezüglich aber eben nicht wirklich viele Passagen gibt, in denen Sven diese Kompetenz vorführen darf, sind ›So Much To Learn‹ und auch ›Erinnerung‹, das zudem durch den Umstand, daß die deutsche Sprache dieser Nummer wirklich gut steht, als Highlights auszumachen.
Es besteht also Handlungsbedarf im Hause BEATNIK ROCKS, will man beim nächsten Mal auch überregional reüssieren können - da hilft auch das Deckmäntelchen des Eingeständnisses der eigenen Schwächen nicht wirklich darüber hinweg.
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das Deckmäntelchen ist zu dünn |
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