ROYAL HUNT – The Watchers
FRONTIERS RECORDS/POINT MUSIC
Wie bitte? Die letzte ROYAL HUNT-CD »The Mission« ist gerade mal wenige Wochen alt und schon rücken die Dänen mit einer neuen Full Length an? Richtig - allerdings ist »The Watchers« nur ein kleines Zwischenspiel, bzw. Vor- und Nachspiel in einem Package. Vor »The Mission« hatten die Mannen um Keyboard-Wizard André Andersen in Japan ein Mini-Album namens »Intervention - Part 1« veröffentlicht, dessen Titelsong nun »The Watchers« eröffnet und mit einer Spiellänge von über vierzehn Minuten mit dem Vorurteil aufräumt, ROYAL HUNT könnten nur vermeintlich airplaykompatible Songs schreiben. Der letzte Song der CD stellt nochmal ›Intervention‹ im Radio Edit dar (womit die Band mein voriges Argument irgendwie ein wenig entkräftet, oder?) Dazwischen tummeln sich acht Oldtimer: zum einen die Livesongs ›Lies‹, ›Flight‹, ›Message To God‹ und eine eher lahme Version von ›Epilogue‹, die allesamt im Sommer 2000 mitgeschnitten wurden (dem hysterischen Gekreisch nach zu urteilen auf der Japantour). Desweiteren hat man vier Nummern (›One By One‹, ›Clown In The Mirror‹, ›Day In Day Out‹ und ›Legion Of The Damned‹ - letzteres auch ziemlich loosig umgesetzt) aus den Tagen der ersten beiden ROYAL HUNT-Scheiben »Land Of Broken Hearts« und »Clown In The Mirror« neu aufgenommen, die damals der Ur-ROYAL HUNT-Sänger Henrik Brockmann eingesungen hatte. Zwar macht der heutige Vokalist John West dabei wie immer eine gute Figur, dennoch ist »The Watchers« am ehesten für die Komplettisten unter den Weidmännern interessant (Klaro - In Japaner wird dat Ding einen Tsunami der Begeisterung auslösen). Andere sollten sich lieber erst mal die beiden völlig unterbewerteten ersten Alben im Original zulegen.
ordentlich | 9 |