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Layla Milou – Reborn

7HARD/H'ART

Sieh an, sieh an, aus dem vor einigen Jahren noch mit eher poppig-punkigem Material den Mainstream bedienenden Fräulein Layla Milou scheint eine gereifte Dame geworden zu sein. Zumindest läßt sich dieser Rückschluß auf die Musik umsetzen, denn auf ihrem brandneuen Dreher zeigt sich Layla keineswegs als "Pop-Göre", sondern kredenzt zum Teil durchaus erwachsene Rockmusik, mit der sie zwar wohl nicht wirklich den ganz großen kommerziellen Erfolg in der Teenie-Welt erwarten darf, dafür aber wohl reichlich Respekt einfahren wird können - und das sogar in der "Alt-Herren-Riege".

Warum? Weil die aktuellen Tracks von Layla wesentlich näher am Melodic Rock anzusiedeln als zuvor und auch deshalb, weil es ihr gelungen ist, ihre relativ dunkle Stimme ideal zum Ausdruck zu bringen und »Reborn« ein in sich stimmiges Album geworden ist, das mich desöfteren an jene "Schnittchen" erinnert, mit denen uns vor langer Zeit in ähnlich radiotauglicher Form (wenn auch - aufgrund der Zeit und Technik - stilistisch deutlich unterschiedlich) Ladies wie beispielsweise Joanna Dean die Ehre erweisen haben, die wohl leider nur noch wenigen "Senioren" bekannt sein dürfte. Zwar ist es keineswegs so, daß Layla vergessen hätte, ordentlich Gas zu geben und sich eher in AOR-Gefilde tummeln würde, keineswegs, denn sie weiß durchaus locker-lässigen Rock vom Stapel zu lassen und gibt diesen auch ohne jegliche Berührungsängste zum Besten, dennoch beschleicht den Hörer immer wieder das Gefühl, hier würde die Handbremse gezogen, ehe es richtig losgeht.

Daß die junge Dame gereift und erwachsen geworden ist, steht dennoch außer Frage und zeigt sich für mein Dafürhalten nicht zuletzt in den Gastbeiträge. Ich meine, Layla ist keine 25 Jahre alt und hätte sich - mit Verlaub - wohl jeden Kerl von Rang und Namen als Gast einladen können, ohne auch nur einen einzigen Korb zu erhalten, doch wen hat die junge Dame zu sich gebeten? Tony Martin (der mit ihr die wunderschöne Ballade ›Bloody Valentine‹ veredelt) und Paul Di'Anno (der als "Rauhkehlchen" dem Stampfer ›Your Own Control‹ zusätzlich Schmackes verabreicht, aber leider zu sehr in den Hintergrund gemischt wurde) - eine Auswahl die nicht nur für Geschmack, sondern auch für Reife spricht und zudem Sympathiepunkte einbringt.

Den wohl größten Hitkandidaten gibt es jedoch erst zum Schluß. Ich bin mir ziemlich sicher, daß der Remix, den sich Layla für ›Access Denied‹ von CLAWFINGER anfertigen hat lassen, jeden Disco-Bunker zum Toben bringen lassen wird und dieser Track wohl auch bei so manchen Radiostationen zum Einsatz kommen wird. Hält man sich vor Augen, daß die junge Dame dadurch auf Augenhöhe mit RAMMSTEIN oder IN EXTREMO ist, darf man wohl in Bälde doch den steilen Aufstieg der Layla Milou beklatschen - auch wenn eben jener "Remix" meiner bescheidenen Meinung nach doch besser als gesonderte Veröffentlichung auf den Markt hätten kommen dürfen...

http://www.layla-milou.de/

gut 10


Walter Scheurer

 
Layla Milou im Überblick:
Layla Milou – Reborn (Rundling-Review von 2012 aus Online Empire 53)
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