VIRGIN STEELE – Life Among The Ruins (Doppel-CD)
STEAMHAMMER/SPV
Über die Kompetenz von David DeFeis als Komponist epischer Metal-Hymnen braucht nicht zu diskutiert werden, schließlich hat der Ami lange Jahre bewiesen, daß er in diesem Segment einer der ganz großen Künstler ist. Und auch wenn er sich mit seinen letzten Veröffentlichungen ein klein wenig selbst "demontierte" muß man ihm und seinem Unternehmen VIRGIN STEELE nach all den Jahren immer noch eines der obersten Treppchen im Rock-Olymp dafür reservieren.
Da zumindest ich momentan nicht wirklich eine Idee davon habe, wann und womit uns Meister DeFeis als nächstes "überraschen" wird, bleibt fast nichts anderes übrig, als sich am Backkatalog der Formation zu ergötzen, um sich in Sachen VIRGIN STEELE "warmzuhalten".
Hilfestellung gibt es dafür von STEAMHAMMER, die sich dieser Tage mit »Life Among The Ruins« eines der essentiellsten Exponate des Schaffens herausgepickt haben, um dieses als Re-Release erneut in Umlauf zu bringen. Über die Qualität des Originals zu philosophieren ist ohnehin völlig unnötig, auch wenn den treuesten Fans das Album seinerzeit "zu rockig" und von daher zu wenig "Metal" gewesen ist. Ich aber sag' nur: ›Snakeskin Voodoo Man‹, ›Crown Of Thorns‹, ›Wildfire Woman‹ oder auch ›Last Rose Of Summer‹ und sämtliche Fragen sollte weggewischt sein, oder etwa nicht?
Ah ja, klar doch, die nach dem Bonusmaterial dieses Doppel-Deckers (!), wobei es auch dieses mächtig in sich hat. Nicht nur, daß schon auf der remasterten Version des Original-Albums einige akustische Bonustracks (unter anderem eine überaus gelungene Version von Prince' ›Purple Rain‹!) sowie auch die seinerzeit nur auf der amerikanischen Fassung des Werkes enthaltene Version des ›Snakeskin Voodoo Man‹ verewigt wurden, der Griff in die Schatzkiste war ein ungemein tiefer und erschöpfender.
"My Mourning Clothes" nennt sich diese Bonus-CD und läßt uns zunächst in den Genuß von einigen Coverversionen kommen, wobei LED ZEPPELINs ›When The Levee Breaks‹ zwar nahe am Original liegt, aber dennoch auch die Handschrift von David erhalten hat und von daher perfekt ins Geschehen paßt. Nicht ganz so imposant leider ›Sympathy For The Devil‹ von den ROLLING STONES, da es der Interpretation irgendwie an Tiefgang mangelt. Um so beeindruckender dafür DeFeis' Versionen von T. REX-Kompositionen, wobei er mit ›Mambo Sun‹ und ›Ballrooms On Mars‹ echte Perlen aus dem Schaffen von Marc Bolan kredenzt. Ganz großes Kino! Nicht minder mächtig klingt aber auch der "Rest" dieses Albums, der noch einige bis dato unveröffentlichte Versionen von VIRGIN STEELE-Songs zu bieten hat, wie beispielsweise das offenbar bis dato "geheimgehaltene" ›The Magick In Your Sin‹. Absolut essentiell dieser Re-Release!