MARILLION – Sounds That Can't Be Made
E·A·R MUSIC/EDEL
Sie haben sie doch gemacht: Diese Klänge, von denen sie selbst sagen, daß man sie eigentlich nicht machen kann. Denn: Die Prog-Heroen MARILLION haben schon immer das Unmögliche möglich gemacht. Allerdings wird die neue Scheibe der Band auch für den Hörer garantiert kein leichtes Spiel, denn die Platte beginnt mit dem siebzehneinhalbminütigen ›Gaza‹, das sich erstaunlich sperrig und wenig melodiedurchtränkt zeigt, so daß die Spät-FLOYDige Gitarre (»Division Bell«) im späten Mittelteil den einzigen Lichtblick am Horizont darstellt. Dies würde glatten Selbstmord für jede Platte bedeuten, doch MARILLION als Ausnahmeband mit einem eingeschworenen Fankreis kommen auch damit durch. Zugleich bereiten sie den Hörer auch darauf vor, daß »Sounds That Can't Be Made« extrem wenig Easy Listening-Faktor hat - und zwar auch für MARILLION-Verhältnisse - obgleich sich die Scheibe im weiteren Verlauf mehr und mehr das Attribut "typische neuere MARILLION" verdient, und so kann man dann in schöner Atmosphäre schwelgen (›Montreal‹) oder sich vom triumphalen ›Invisible Ink‹ mitreißen lassen.
Somit ist »Sounds That Can't Be Made« ein Album, das für den MARILLION-Fan kein Kinderspiel darstellt, ihn aber auch nicht enttäuschen dürfte. Außerdem kann man sich mit Sicherheit darauf verlassen, daß sich auch »Sounds That Can't Be Made« in MARILLION-typischer Weise mit der Zeit und jedem weiteren Hördurchgang mehr öffnen wird.
beeindruckend | 12 |