PENTHAGON – Penthagon
PUNISHMENT 18 RECORDS/TWS-SOURCE OF DELUGE
Schon das Bandlogo läßt mich an die im letzten Jahr mehr oder weniger aufgelösten NEVERMORE denken. Und der optische Eindruck täuscht keineswegs, denn die Italiener scheinen sich auch mehr als nur einmal am Werk und Wirken dieser Seattle-Gottheit erfreut zu haben, offerieren sie auf ihrem selbstbetitelten Debut doch jede Menge Referenzen. An sich ist das Gebräu zwar im Thrash Metal fundamentiert, durch jede Menge technisch abgefahrene Gitarrenpassagen und vertrackte Rhythmen wie auch durch gelegentliche "Höhenflüge" von Frontmann Marco Spagnuolo werden Ähnlichkeiten offenbart, wobei es vor allem die »Seed Awakening«-Phase der Amis ist, die in Erinnerung gerufen wird. Weitere technische wie heftige Spielereien an den Gitarren lassen obendrein auch den Namen ANNIHILATOR als Vergleich zu, aufgrund des Thrash-Ansatzes kommen mir zudem heutzutage wohl nur noch in eingeschworenen Kreisen verehrte US-Formationen wie TOXIK oder REALM in den Sinn.
Daß diese Italos immer schon ein Faible für Bands aus Übersee hatten, wird auch insofern deutlich, daß sich die Jungs aus der Lombardei in ihrer Frühzeit auch als Coverband an Tracks von VICIOUS RUMORS, ANNIHILATOR und eben NEVERMORE versuchten. Überhaupt nicht ins Gesamtbild will da zunächst die überarbeitete und adaptierte Version des Gassenhauers von QUEEN (!), ›Innunedo‹, passen mit dem PENTHAGON dieses Album beenden, doch diese Band ist überaus versiert und versteht, ihr Debut damit elegant und mächtig zu beenden.
Wer sich zu jenen Truppen hingezogen fühlt, seinen Thrash gerne sowohl mit Melodie, aber auch mit dezentem Frickel-Faktor genießt, wird an PENTHAGON bestimmt seine helle Freude haben.
Daumen hoch also für diese Band, die seit wenigen Wochen erst wieder einen fixen Bassisten hat und nun Gewehr bei Fuß steht, um die Metal-Welt zu erobern - die Voraussetzungen dafür stehen verdammt gut.
beeindruckend | 13 |
|
||||
© 1989-2025 Underground Empire |