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SOMBERAEON – Broken

INVERSE RECORDS (Import)

Zwar haben Harri (Gitarre, Gesang) und Erno Jussila, die beiden Protagonisten hinter diesem "Projekt" - da es bislang noch keinerlei Live-Aktivitäten zu vermelden gab und auch offenbar keine "Begleitung" gesucht wird, erscheint mir der Begriff "Band" hier schlichtweg falsch - vor knapp 15 Jahren mit Black Metal begonnen, doch davon ist nicht mehr wirklich viel mitzubekommen. Unterstützt von zwei Sessionmusikern haben die beiden Herrschaften nach langer Zeit endlich ihr Debutalbum auf den Markt bringen können. Finanzielle Probleme erschwerten die Produktion und verzögerten die Sache immens, so daß man das Album an sich zwischen 2005 und 2010 aufgenommen und in limitierter Auflage in Eigenregie unters Volk zu bringen versucht hat. Durch den Deal bei INVERSE RECORDS konnte das gute Stück zumindest nochmals gemischt und überarbeitet werden, so daß nun auch wir die Chance erhalten, das gute Stück zu hören. Respekt also erst einmal für dieses Durchhaltevermögen und die Zähigkeit, mit der die zwei Männer SOMBERAEON führen! Erst recht für das Ergebnis, denn das kann sich in der Tat hören lassen!

Ob man die von »Broken« verbreitete, unterkühlte Atmosphäre schlicht ihrer Herkunft Finnland zuschreiben kann, erscheint mir zwar gewagt, ein gewisser Einfluß ist aber mit Sicherheit nicht von der Hand zu weisen. Das getragene, melancholische Element nämlich, das wir von so vielen Metalbands aus Finnland kennen, ist auch hier maßgeblich an der Gesamtwirkung beteiligt, auch wenn man rein musikalisch gesehen deutlich tiefer in todesmetallische Gefilde eingedrungen ist als die meisten der musizierenden Landsleute. Und genau die dabei entstandene Mixtur, zu deren essentiellsten Zutaten auf der einen Seite die Düsternis der ersten BEFORE THE DAWN-Scheiben, auf der Gegenseite aber auch melodischer Death Metal in harscher Manier (IMMORTAL SOULS um innerhalb des Landes der tausend Seen zu bleiben) zu zählen sind, lassen »Broken« zu einem ordentlichen Werk werden. Durch das zumeist eher gemäßigte Vortragstempo tendieren SOMBERAEON mitunter auch gen Doom und lassen dabei an SWALLOW THE SUN denken, selbst wenn man im Durchschnitt doch deutlich oberhalb von deren Geschwindigkeitslevel bleibt. Unbedingt erwähnen muß man hinsichtlich der Atmosphäre wohl auch noch das (fiktiv um die folkloristischen Beiträge reduzierte) Frühwerk von AMORPHIS, die ähnlich unterkühlt und mit derben Gesängen zu "erwärmen" verstanden.

Leider mangelt es SOMBERAEON zwar momentan noch immer an weiteren Mitgliedern, doch aufgrund der offenkundig im Übermaß vorhandenen technischen Kompetenz der beiden Protagonisten, kann ich mir gut vorstellen, daß »Broken« doch auch einmal auf etwaigen Bühnen dargeboten wird.

http://www.somberaeon.com/

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
SOMBERAEON im Überblick:
SOMBERAEON – Broken (Rundling-Review von 2012 aus Online Empire 50)
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