CLANDESTINE (US) – The Invalid
NIGHTMARE RECORDS/TWILIGHT
Die bislang einzige Veröffentlichung dieses Quartetts - eine im Jahr 2006 eingespielte, selbstbetitelte (und mittlerweile ausverkaufte) EP - wurde auf beiden Seiten des Atlantiks mit reichlich Lorbeeren dekoriert, weshalb das Interesse am ersten Langeisen dieser Formation aus Los Angeles schon im Vorfeld ein großes war. Keineswegs unberechtigt kann man sagen, denn auch auf »The Invalid« kredenzt die Truppe, angeführt von Frontdame June Park, einen spannungsgeladenen Mix aus Progressive Metal aus Tradition, bezaubernden Melodien und jeder Menge an modernen, experimentellen Zutaten.
Zugegeben, der Mix bedarf mitunter reichlich Muse und Hingabe, doch auf der anderen Seite verstehen es die Amis, den Zuhörer damit auch zu fesseln. Experimente, Technik und Atmosphäre sind in einem ausgewogenen Verhältnis vorhanden, für mein Dafürhalten hätte man zwar durchaus mehr Gitarren anstelle der Elektronika verwenden dürfen, doch das ändert nichts an der Tatsache, daß der Großteil der Songs von »The Invalid« verdammt gut ins Gehör flutscht. Diese lassen sich zum Großteil zwar immer grob dem Progressive Metal zuordnen, doch nicht zuletzt aufgrund der erwähnten mannigfaltigen Zutaten scheint dieses Korsett zu eng für CLANDESTINE.
Eine dermaßen vielschichtige Darbietung erfordert in erster Linie jede Menge an spieltechnischer Kompetenz und diese kann man ebenso zu jeder Sekunde nachvollziehen, wie auch die Tatsache, daß Julie über ein sehr prägnantes und - trotz ihrer Jugend - schon ausgereiftes Organ verfügt. Darüber hinaus muß eine Band aber erst einmal das Selbstvertrauen und den Mut besitzen, sich an dermaßen komplex strukturierte Kompositionen heranzuwagen. Und genau darin sehe ich auch die Stärke dieser Band, denn für CLANDESTINE scheint wahrlich nichts unmöglich.
Ein feines, wenn auch gewöhnungsbedürftiges Gerät, das unbedingt gehört werden sollte!
http://www.clandestineband.com/
beeindruckend | 12 |
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