RISE AND SHINE – Empty Hand
I HATE RECORDS/SOULFOOD
Wenn man bedenkt, daß diese Schweden schon seit knapp 20 Jahren aktiv sind und bis dato außerhalb des Undergrounds noch immer nahezu gänzlich unbekannt sind, könnte man durchaus auf die Idee kommen, der Titel ihres vierten Langeisens wäre programmatisch oder gar autobiographisch zu verstehen. Doch mit "leeren Händen" steht das Quintett aus Stockholm keineswegs vor dem Zuhörer, im Gegenteil, RISE AND SHINE liefern herrlich antiquiert tönenden Heavy Rock/Doom Metal der gehaltvollen und feinen Machart. Als besonderes Markenzeichen des Fünfers muß man die Stimme von Josabeth Leidi anführen, denn diese Dame paßt nicht nur ganz vorzüglich zu den erdig gehaltenen Kompositionen der Schweden, sie vermag zudem, der Band reichlich Eigenständigkeit und Wiedererkennung zu verabreichen.
Durch ihre in manchen Momenten gar an die unvergessene Janis Joplin erinnernde Stimme tendieren RISE AND SHINE zudem noch ein wenig deutlicher in Richtung der "Flower Power"-Epoche, auch wenn die Inspirationen auf die Musik durchaus später anzusiedeln sind. Diesbezüglich kommen mir eben den Szene-Urahnen BLACK SABBATH und PENTAGRAM vorwiegend die frühen TROUBLE in den Sinn, was ich auf die Atmosphäre des Albums zurückführe. Aufgrund der Stimme ist es aber selbstredend die erwähnte Sanges-Göttin, die dem Hörer durch die Gehirnwindungen geistert, auch wenn deren Output Zeit Lebens nicht einmal ansatzweise Metal-kompatibel gewesen ist. Auch wenn sich die Mixtur ungewöhnlich klingt, dauert es in der Tat nicht lange, bis man sich daran gewöhnt hat. Der Hauptgrund dafür liegt freilich an der überaus kompetent vorgetragenen, auf Abwechslung angelegten Musik, die klarstellt, daß man als Konsument beim Erwerb von »Empty Hand« auf keinen Fall mit solchen, noch weniger jedoch mit "Empty Ears" dasteht, sondern sich an einem gelungenen Album, das die Essenz des dezent psychedelisch anmutendem Heavy/Doom Metals enthält, erfreuen darf.
http://myspace.com/flowerpowermetal
beeindruckend | 12 |
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