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LIQUID HORIZON – The Script Of Life
FIREFIELD RECORDS/TWILIGHT
Wenn mir eine CD für ein Review auf den Tisch, bzw. ins Postfach flattert, lasse ich die Scheibe erstmal "blind" und möglichst unbeeinflußt von näheren Infos auf mich wirken, und so war ich doch ernsthaft verdutzt, als ich die Herkunft von LIQUID HORIZON entdeckte. Von daher erstmal ein dreifach geschmettertes "Reeeeschbeggd" nach Heppenheim. Prog ohne allzuviel Gefrickel, aber mit einem gerüttelt Maß an Atmosphäre wird auf dem insgesamt fünften Output der Band kredenzt. Die Scheibe ist sehr kompakt und stimmig und wirkt auf mich fast wie ein Konzeptalbum. Der abschließende Livetrack ist da eher störend. Nix zu mäkeln gibt es am Sound und am Mix. Klar und kraftvoll. Herz, was willst Du mehr? Die Leistung von Sänger Oliver Kilthau kann ich nur als herausragend bezeichnen. Abwechslungsreich und in allen Nuancen überzeugend rundet er die Instrumentierung seiner nicht minder talentierten Mitstreiter perfekt ab und bearbeitet zudem noch die Sechssaitigen. Ich hoffe, daß sich die vier auch mal nach Hamburg verirren, um sich auf unseren Bühnen zu präsentieren.
Die ersten beiden Stücke ›The Script Of Life‹ sind eher verhalten und erinnern mich in einigen Passagen an die alten PINK FLOYD. Die weiblichen Vocals bei ›Coasts Of Holland‹ sagen mir nicht sonderlich zu, aber das und der unmotivierte Fade Out bei diesem Lied, sind auch schon die einzigen Kritikpunkte. ›End Of Time‹ zieht das Tempo etwas an und rüttelt so an der relaxten Stimmung. Doch schon beim folgenden ›Every Second‹ kann man sich, trotz der derberen Grundstimmung, wieder genußvoll zurücklehnen und genießen. ›Daily Dose‹ ist da im Vergleich schon fast simpel gestrickt und klingt mit seinem abgehackten Riffing ähnlich wie das folgende ›Crown Of Creation‹. Somit hätte ich auf ›Daily Dose‹ durchaus verzichten können. Bei ›Crown Of Creation‹ handelt es sich übrigens um die Singleauskopplung, die man sich auf der Website der Band zu Gemüte führen kann:
Ich finde die Wahl des Stücks allerdings weniger glücklich. ›End Of Time‹ oder ›Every Second‹ gefallen mir einfach besser. Mit ›One By One‹ zeigen sich die Heppenheimer wieder von ihrer aggressiveren Seite, werden aber auch etwas hektisch. ›When Darkness Falls‹ ist dafür ein weiterer Knaller. Vielschichtig, interessant und fett. Sanft, fast schon zerbrechlich wirkt da die anschließende Ballade ›To The Stars‹. Sehr sehr schön. Der bereits erwähnte, abschließende Livetrack ist ein geiler Song, der jedoch die angenehme Stimmung, die sich während der Ballade in mir ausbreitet empfindlich stört.
Abgesehen von einigen hektischen Passagen, gefällt mir »The Script Of Life« sehr gut. Wenn die Jungs so weitermachen, werden sie bald zur Prog-Elite aufschließen.
beeindruckend | 13 |
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