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GRAVE DIGGER (D) – The Clans Will Rise Again
NAPALM RECORDS/EDEL
Das 1996er Album »Tunes Of War« gilt nicht nur bei zahlreichen Fans der Band als das Referenzwerk der aktuellen Bandphase schlechthin, auch Chef-Grabschaufler Chris Boltendahl scheint selbiges im Vorfeld erneut sehr intensiv zu sich genommen zu haben. Wie unschwer am Titel zu erkennen ist, nehmen GRAVE DIGGER nämlich den einst gesponnenen Faden nochmals auf und liefern uns abermals vertonte Legenden und Mythen der schottischen Historie. Inwiefern sich Chris dabei vom Einfluß seiner ehemaligen Mitstreiter Uwe Lulis und Tomi Göttlich (die »Tunes Of War« in jeglicher Hinsicht entscheidend mitgeprägt, und wohl auch nicht ganz ohne Verweise darauf ihre spätere Band in Folge REBELLION genannt haben) freispielen möchte, vermag ich ebensowenig zu kommentieren, wie eventuelle kommerzielle Hintergedanken.
Da sich die Band in der Zwischenzeit abermals nach einem neuen Klampfer umsehen mußte und diesen in Person von Alex Ritt finden konnte, sollte es auf der Hand liegen, daß sich die Musik von »The Clans Will Rise Again« deutlich von den letzten Alben unterscheidet, die ja bekanntermaßen von der saitentechnischen Handschrift von Manni Schmidt gekennzeichnet waren. Zudem sie auch angefügt, daß Boltendahl und Konsorten nicht erneut ein Konzeptalbum ins Leben gesetzt haben, sondern sich darauf beschränken, das Thema "Schottland" Song für Song zu bearbeiten. Daß zur Umsetzung der Thematik Einflüsse und Elemente der schottischen Folklore geradezu notwendig sind, sollte sich ebenso fast von selbst erklären, wie die Tatsache, daß es völlig egal ist, wovon die Nummern von GRAVE DIGGER auch immer handeln, solange Chris Boltendahl am Mikro zu vernehmen ist, wird spätestens nach dem ersten Gesangsbeitrag ohnehin klar, welche Band hier aufgeigt. Diesbezüglich ist also alles beim alten geblieben, verändert zeigt man sich aber, wie schon angedeutet, im Gitarrenbereich, der nunmehr wieder deutlich melodischer klingt und auf nur eine Sologitarre zugeschnitten worden ist. Doch keine Angst, die Band hat deshalb keineswegs an Härte verloren, wie die Herrschaften mit Killertracks, wie dem gefühlvoll eingeleiteten ›Hammer Of The Scots‹, oder dem bedrohlichen Stampfer von Titeltrack unter Beweis stellen.
Einmal mehr ein wirklich starkes Stück Heavy Metal, das uns hier aufgetischt wird, aber alles andere wäre auch eine Enttäuschung gewesen.
gut | 11 |
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