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DOOMSHINE – The Piper At The Gates Of Doom

MASSACRE RECORDS/SOULFOOD

Lust auf brachiale, moderne Sounds? Gierig nach Metalcore oder dergleichen? Schön für Euch, doch Ihr befindet Euch definitiv auf der falschen Baustelle. Hier geht es nämlich einzig und alleine um traditionelle Klänge, vorgetragen in gemächlichem Tempo und dargeboten auf ungemein intensive Art.

Logo, daß sich eine Band, die sich DOOMSHINE nennt, auch jener Art von Musik verschrieben hat, und von daher ist ihr aktueller Longplayer »The Piper At The Gates Of Doom« (angelehnt an die 1967er PINK FLOYD-Scheibe »The Piper At The Gates Of Dawn«) erwartungsgemäß in erster Linie für die Doom-Abteilung interessant. Allerdings handelt es sich um einen echten Leckerbissen, der sehr wohl auch weit über die Genregrenzen hinaus Zuspruch finden sollte. Die Jungs aus dem süddeutschen Raum sind längst zu einer Institution in der Szene geworden und werden mit ihrem brandneuen Silberling ihre Klientel problemlos befriedigen können. Diese hat zwar einige Zeit geduldig sein müssen, doch in Vergessenheit sind DOOMSHINE dennoch nie geraten, selbst wenn ihr bisher einziges Album »The Kingdoom Come« bereits aus dem Jahr 2004 stammt. Doch kurzlebig ist dieses Genre nun mal definitiv nicht, vielmehr ist eine bedingungslose, jahrelange Fantreue im Doom-Bereich fast schon als Selbstverständlichkeit zu betrachten. Dieses Phänomen läßt sich zwar nicht unbedingt einfach erklären, Tatsache ist jedoch, daß in kaum einem anderen Subgenre einander dermaßen viel Respekt gezollt wird und amikal miteinander umgegangen wird wie im Doom Metal, DOOMSHINE selbstverständlich eingeschlossen.

Die von der Band selbst als "Melodic Doomed Metal" bezeichnete Musik kommt über die gesamte Spielzeit (wir sprechen hier von beeindruckenden 73 Minuten!) auf geradezu imposanter Manier aus den Boxen. Hingebungsvoll intoniert und in druckvoller Machart präsentieren die Burschen ihre Songs, weshalb jeder Zeitgenosse, der auch nur ansatzweise mit einschlägig agierenden Bands seine Freude hat, auf hier voll auf seine Kosten kommt. Das Tempo bleibt durchweg im untertourigen Bereich, mit Melodien wird jedoch ebensowenig gespart wie mit prägnanten Hooks, wodurch DOOMSHINE zu einer der wohl am schnellsten zugänglichen Formationen des Genres zu zählen sind. "Mitschuldig" am hohen Wiedererkennungswert ist mit Sicherheit auch Sänger Tim Holz, dessen durchdringende Stimme keinerlei direkten Vergleich zu anderen Sängern zuläßt, sich aber gerade deshalb als markantes Merkmal der Band entpuppt.

Der bereits erwähnte Zusammenhalt innerhalb der Doom-Gemeinde wird von DOOMSHINE anhand der auf »The Piper At The Gates Of Doom« verewigten Coverversion regelrecht vorexerziert, denn man intoniert ›Vanished‹ von den "Nachbarn" MIRROR OF DECEPTION und zollt damit einer Formation Tribut, die zwar ebenso ihre getreuen Anhänger hat, aber dennoch von der breiten Masse eher unbemerkt bleibt. Feiner Zug, feines Album!

Eine gemeinsame Tournee wäre da wohl eine ganz besonders tolle Sache und eventuell könnte man ja gleich auch noch DAWN OF WINTER zum Mitmachen bewegen. Na, wär' das nix, meine Herren?

http://www.doomshine.de/

sven@doomshine.de

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
DOOMSHINE im Überblick:
DOOMSHINE – The End Is Worth Waiting For (Rundling-Review von 2015 aus Online Empire 64)
DOOMSHINE – The Piper At The Gates Of Doom (Rundling-Review von 2010 aus Online Empire 44)
DOOMSHINE – Thy Kingdoom Come (Rundling-Review von 2004 aus Online Empire 20)
DOOMSHINE – Online Empire 15-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2003)
Soundcheck: DOOMSHINE-Album »The Piper At The Gates Of Doom« im "Soundcheck Heavy 129" auf Platz 6
Soundcheck: DOOMSHINE-Album »Thy Kingdom Come« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 76" auf Platz 6
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