SOULMAKER
Obsessions
(5-Song-CD: Preis unbekannt)
Als "Neo Heavy Metal" bezeichnen diese Straßburger ihre Klänge und meinen damit eine Mixtur aus Nu, Progressive und Black Metal. Keine schlechte Stilbeschreibung, wobei ich allerdings finde, daß auf Dark und Death Metal vergessen wurde, um ihre wahrlich imposante Melange umfassend zu beschrieben. Das Quintett mit Marina Viotti am Mikro scheint hinsichtlich der Gangart keine Limitierungen zu kennen und hat obendrein auch noch zwei der fünf Tracks in der Muttersprache anzubieten, wodurch zusätzlich Variabilität entstehen konnte. Ihre überaus facettenreiche Darbietung zählt ohnehin zu einem der essentiellsten Elemente dieser Scheibe, wobei auch Marinas Stimme imposant klingt und mitunter einen anrüchigen Eindruck vermittelt. Daß die Gesangleistung dieses Mädel über jeden Zweifel erhaben ist, stellt sie auch in den eher melodischen, phasenweise ein wenig melancholisch anmutenden Passagen unter Beweis, wo sie geradezu anschmiegsam die Ohren des Zuhörers streichelt. In den heftigen Sequenzen dagegen versteht sie es, nicht minder brachial ins Mikro zu röhren wie ihre Kollegen eben aufgeigen, allerdings ohne sich dabei auch nur einen Millimeter von ihrer ausdrucksstarken Vortragsweise abzuwenden. Beeindruckend!
SOULMAKER agierten ohnehin zumeist recht heftig, die Elemente des sogenannten Nu Metals sind in erster Linie dem dynamischen Baßspiel zuzuordnen, das zusammen mit den nicht minder tighten Drums einen massiven Rhythmusteppich ausbreitet, auf dem sich Marina und ihre beiden Gitarristen Salva und Sebastien Tchoryk wunderbar entfalten können, und das verstehen sowohl die Klampfen-Twins, wie auch die Mikro-Dame ganz famos. Da der gemischte Fünfer zudem weder Mühen noch Kosten gescheut hat, um »Obsessions« auch amtlich zur Geltung kommen zu lassen, hat man Mika Jussila mit dem Endmix beauftragt, der einmal mehr beste Arbeit verrichtet hat und dieses Werk zu einer Perle gedeihen hat lassen, die es nun zu entdecken gilt.
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