Y-Files-Datasheet |
Contents: DÉTENTE-Rundling-Review: »History 1« |
Date: 2009 (created), 11.02.2010 (revisited), 22.01.2022 (updated) |
Origin: ONLINE EMPIRE |
Status: unreleased |
Reason: double action |
Task: publish |
Comment: Da ich die erste DÉTENTE-History-CD doppelt erhalten hatte - genauer gesagt: ein Exemplar steckte Monate in der Post fest - stiftete ich sie letzten Endes Walter, der so angetan davon war, daß er ebenfalls ein Review dazu verfaßte. |
Supervisor: i.V. Stefan Glas |
DÉTENTE – History 1
COGNITIVE RECORDS (Import)
Den Namen DÉTENTE hier großartig vorzustellen, hieße einmal mehr die sprichwörtlichen Eulen nach Athen zu transportieren, denn diese Formation hatte im Jahr 1986 mit »Recognize No Authority« ein Album anzubieten, das sich im Endeffekt mehr als nur nachhaltig erweisen sollte. Zum einen weil die Truppe ihren deftigen Thrash Metal - nicht zuletzt auch aufgrund der überaus sozialkritischen Texte - mit einer satten Hardcore-Schlagseite auszustatten wußte, zum anderen, weil Frontdame Dawn Crosby als eine der ersten Frontdamen im gesamten Musikbereich mit derbsten Gesängen aufwartete. Da es der Band während ihrer Existenz leider niemals gelingen konnte, auch nur annähernd jenen Bekanntheitsgrad zu erreichen, der ihnen an sich zugestanden wäre und DÉTENTE auch nicht gerade lange Zeit existent waren, könnte der Bandname selbst zwar eventuell ein wenig in Vergessenheit geraten sein, selbstredend aber nicht die Wichtigkeit dieser Band für die Szene.
Die im Jahr 1996 verstorbene Dawn Crosby konnte sich zwar danach mit FEAR OF GOD einigermaßen Respekt erspielen, durfte es aber leider nicht mehr miterleben, wie gewaltig ihr Einfluß auf weitere Entwicklungen innerhalb der Szene sein sollte, war dieser damals doch noch gar nicht abzusehen. Ihre beiden ehemaligen Mitstreiter Steve Hochheiser und Caleb Quinn haben das Vermächtnis von DÉTENTE nicht nur am Leben gehalten, sondern in späterer Folge die Band erneut aktiviert. Bis zur nächsten Veröffentlichung wird jedoch noch ein wenig Zeit vergehen, während der man sich wahlweise mit dem vor einiger Zeit neu aufgelegten einzigen Album der Formation vergnügen kann, oder aber mit der vorliegenden Compilation »History 1«. Darauf ist zunächst das erste Demo »Shattered Illusions« aus dem Jahr 1985 in überarbeiteter Form zu vernehmen, das die urwüchsige Thrash Metal-Variante dieser Band herrlich dokumentiert. Ein Ohrenschmaus für jeden Thrasher!
Danach gibt es die Tracks der beiden CATALEPSY-Demos »Evil Within« (1987) und »Law And Disorder« (1988) zu bestaunen, wobei uns von letzterem jedoch ›Piece Of My Heart‹ vorenthalten wurde. CATALEPSY war bekanntermaßen im Prinzip die direkte Nachfolge-Formation, als sich DÉTENTE anno 1986 aufgelöst hatten. Mit der späteren Produzenten-Legende Ross Robinson und Steve Hochheiser waren zwei ehemalige DÉTENTE-Musiker bis zum jähen Ende in das Geschehen involviert, während Caleb Quinn nur kurzeitig bei CATALEPSY am Start gewesen ist. Ein in späterer Folge zu einem der bekanntesten seines Faches gewordener Drummer namens Dave McClain vervollständigte die Instrumentalabteilung, die durch Veronica Ross am Mikro unterstützt wurde. Nicht zuletzt dadurch unterscheiden sich die Tracks der CATALEPSY-Phase auch sehr deutlich von den DÉTENTE-Kompositionen, denn Veronica verfügt über ein wesentlich wenig extremes Organ als die unvergessene Dawn. Allerdings war die damals neuformierte Band scheinbar dabei sich auch stilistisch umzuorientieren, denn schon die Tracks des ersten CATALEPSY-Demos klingen deutlich weniger offensiv dargeboten. Auf »Law And Order« waren die Amis dann fast schon beim Techno-Thrash Metal angelangt, wozu die Stimme von "Roni" verdammt gut gepaßt hat.
Leider gab es in Folge keinerlei weitere Lebenszeichen von CATALEPSY, anhand von »History 1« läßt sich das Potential jener Formation zumindest posthum in komprimierter Form nachvollziehen. Den Erwerb dieses Teils rechtfertigt aber ohnehin allein der Umstand, daß man sich »Shattered Illusions« in CD-Form genehmigen kann.
Sehr neugierig auf eventuelle weitere Taten diesbezüglich macht mich zuletzt der Umstand, daß vorliegender Silberling »History 1« getauft wurde.