UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
  UE-Home → History → Online Empire 38 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → FAAL – »Faal«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

last Index next

FAAL – Faal

VÁN RECORDS

Verzweifelten und durchdringenden Doom im Death Metal-Gewand, immerzu hart an der Grenze zum sogenannten Funeral Doom, kredenzt uns das aus den Niederlanden stammende Sextett FAAL auf seinem Erstlingswerk mit dem Titel »Abhorrence - Salvation«. Der Sechser zelebriert seine Songs geradezu, was bei einer Durchschnittspieldauer von über zehn Minuten auch notwendig ist, will man nicht in Monotonie enden. Doch davon sind die NiederländerInnen weit entfernt, viel eher gewinnen die Jungs nebst Dame an den Tasten durch ungemein intensiven Vortrag mit Fortdauer der Spielzeit immer mehr an Wirkung. Einzig der Opener ›00:00‹ kommt mit knapp siebeneinhalb Minuten fast schon "radiotauglich" aus den Boxen und dient eher zum "Aufwärmen", ansonsten erweisen sich die weit über zehnminütigen Kompositionen als gerade einmal ausreichend, um der akustisch formidabel umgesetzten Verzweiflung auch gerecht zu werden. Auch wenn die Vorbilder MY DYING BRIDE, ANATHEMA oder KATATONIA (wobei ich hier jeweils die Frühphasen dieser Truppen meine) desöfteren durchschimmern, lassen uns die NiederländerInnen an einem kollektiven Seelenstriptease auf dennoch eigenständiger Weise teilhaben. Auf atmosphärischen Gitarrengeflechten weiß Keyboarderin Yara Jumelet, ihre Sounds auszubreiten, um der Chose zusätzlichen Anteil an tiefschürfender Wirkung zu verabreichen, während Sänger Jan Bieseman fast schon zu sehr in den Hintergrund gemixt wurde, um seine verbitterten, gegrowlten Vokalpassagen hinzuzufügen.

Die daraus resultierende Melange erhält zudem vor allem durch die immense Schwerfälligkeit der Riffs an Tiefenwirkung, ein Eintauchen in die atmosphärische Welt von FAAL ist unabdingbar, um an der musikgewordenen Verzweiflung dieser Band überhaupt teilhaben zu können. Zwar brechen FAAL nur selten aus der genannten Vorgangsweise aus, und es könnte der Formation sogar passieren, Kritik einstecken zu müssen, weil sie ihre Nummern zu sehr "zielgruppenorientiert" vortragen, doch Langeweile kommt beim Genuß von »Abhorrence - Salvation« keineswegs auf. Vielmehr sorgt ein dezenter dunkelschwarzer Anstrich für zusätzliche Nuancen, während die Gitarristen Alex Koorengevel und Pascal Vervest desöfteren - wenn auch nur zaghafte - Unternehmungsreisen in die Welt der progressiven Sounds unternehmen, wie vor allem in ›The Scent Of Withered Flowers‹ nachzuvollziehen ist.

Auch vom soundtechnischen Aspekt her wirkt das sehr rohe, griffige Klangbild in Kombination mit der durchdringenden Langsamkeit des Vortrags sehr stimmig. Das Ergebnis der Arbeit dieser Formation mit dem Titel »Abhorrence - Salvation« beweist uns, daß mit Bands wie FAAL sehr wohl auch für Nachwuchs in jenem Genre gesorgt ist. Die Doom-Fraktion mit Hang zum Death/Doom der älteren Machart darf sich einmal mehr an einer grandiosen musikalischen Untermalung ihres irdischen Leidens laben.

http://myspace.com/faaldoom

faaldoom@gmail.com

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
FAAL im Überblick:
FAAL – Faal (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 38)
FAAL – News vom 22.04.2009
FAAL – News vom 12.11.2009
FAAL – News vom 11.03.2013
FAAL – News vom 03.06.2013
FAAL – News vom 23.11.2013
FAAL – News vom 28.12.2013
FAAL – News vom 23.03.2016
FAAL – News vom 04.07.2019
FAAL – News vom 19.07.2019
© 1989-2024 Underground Empire


last Index next

Stop This War! Support The Victims.
Button: here