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GOTHMOG (E) – A Step In The Dark

XTREEM MUSIC (Import)

Achtung, Verwechslungsgefahr: Auf »A Step In The Dark« sind weder die britischen Doomer GOTHMOG, noch die polnischen "Schwarztotdrescher" dieses Namens zu hören, sondern eine bis dato noch unbekannte Formation aus dem spanischen Alicante. Gegründet wurde dieses Unternehmen im Jahr 2005 unter dem Banner TORN ASUNDER, doch schon im Jahr darauf erfolgte, einhergehend mit einigen Line-up-Umkrempelungen, die Änderung des Bandnamens. Auch erste Gigs standen im Jahr 2006 auf dem Programm, beispielsweise als Opener für AGATHODAIMON oder DISMEMBER. Erst im letzten Jahr konnte eine stabile Besetzung - der unter anderem auch die beiden CAIN'S DINASTY-Musiker Ruben Picazo (Gesang) - der sich bei GOTHMOG "Pikaath" nennt - und Roberto "Draug" Garcia (Gitarre) angehören - zusammengestellt werden und GOTHMOG machten sich fix an die Arbeit, um vorliegendes Debutalbum einzutüten. An sich haben die Herrschaften dem Black Metal in rasender Geschwindigkeit verschrieben, doch die Iberer vermeiden es, derbe zu rumpeln, lassen stattdessen filigrane Gitarrenläufe in Überschallgeschwindigkeit erklingen und wissen zudem offenbar sehr genau, wie abwechslungsreich man derlei Sounds gestalten kann. Zwar sind die Einflüsse von DIMMU BORGIR hinsichtlich der "Grundbausteine" und des symphonischen Anteils auf diesem Album nicht zu überhören, doch GOTHMOG verfügen auch über eine amtliche Melodic Metal-Schlagseite, die von den Burschen sehr geschickt ins Gesamtbild integriert werden konnte. Dadurch machen sich GOTHMOG für mein Dafürhalten auch weit über das Genre des puristischen Black Metals hinaus interessant, zumal sie wahrlich harmonische Klangkaskaden entstehen haben lassen, mit der sie diesseits wie jenseits des "Dunkelwaldes" Freunde finden können werden.

Als Paradebeispiele seien hier das mächtige ›The Awakening Of Lord Strigoi‹ angeführt, das mich an eine Art Session der genannten Norweger mit STRATOVARIUS-Musikern erinnert, oder auch ›Raging Spiritual Ecstasy‹, das trotz fulminanter, haßerfüllter, dunkelschwarzer Bauart mit einer ungemein zwingenden und melodischen Bridge und einem ebensolchen Refrain gesegnet ist. Pikaath gibt sich über weite Strecken zwar dem genre-typischen (wenn auch in dezenter Art) Gekeife hin, man merkt diesem Kerl aber - ganz besonders jedoch in den melodiösen Passagen - seine eigentliche Stärke an und diese liegt für mein Dafürhalten im klaren Gesang im mittleren Höhenbereich, womit er ja auch bei CAIN'S DINASTY zu überzeugen weiß. Kompetent agiert hier aber nicht nur der Sänger, auch seine Mitstreiter wissen offenbar wie der Hase läuft und konnten immer wieder Überraschungsmomente einbauen. Auch wenn es zumeist das Uptempo ist, in dem aufgespielt wird, vergessen die Jungs keineswegs, durch Tempowechsel für Spannungsmomente zu sorgen. So vermag ich in ›Spirit Of Nature‹ überaus reizvolle, dezente keltische Melodien herauszuhören, während in ›Wandering Viking‹ sogar eine satte Power Metal-Kante zu entdecken ist. Dadurch runden GOTHMOG den überaus positiven Gesamteindruck, den die Spanier mit diesem Debut hinterlassen, sehr gekonnt ab. Da an »A Step In The Dark« obendrein weder spieltechnisch, noch vom Sound her, Grund für irgendwelche Meckereien besteht, muß man dieses Album der Black Metal-Abteilung mit Hang zu symphonischen Klängen geradezu dringend ans schwarze Herz legen, aber auch der Melodic-Abteilung sei diese Formation als Beschallungs-Tip unterbreitet.

http://www.gothmog.es/

info@gothmog.es

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
GOTHMOG (E) im Überblick:
GOTHMOG (E) – A Step In The Dark (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 38)
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