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  UE-Home → History → Online Empire 38 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → HOLYLAND – »L.I.F.E.«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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HOLYLAND – L.I.F.E.

RISING WORKS RECORDS/CODE 7/PLASTIC HEAD MUSIC DISTRIBUTION Ltd.

Seit mehr als zehn Jahren existiert diese Band bereits und hat in dieser Zeit auch schon fünf Demos eingespielt. Dennoch muß ich gestehen, bislang noch keinen Ton von dieser, aus der Region Florenz stammenden Truppe vernommen zu haben. Das Quartett, das zumindest für die Aufnahmen zum Quintett aufgestockt wurde, hat sich dem melodiösen Metal verschrieben und eben diesen lassen uns die Burschen auf ihrem Debutalbum »L.I.F.E.« auch zu Ohren kommen. Insgesamt zehn Tracks sind auf dem Album verewigt worden, wobei die Band den Titel offenbar als Abkürzung für "Live Impulse Feeling Emotion" verstanden wissen will. An impulsiven Klängen, die Emotionen erwecken, mangelt es HOLYLAND definitiv nicht, ebensowenig aber auch an eingängigen, immerzu melodischen Metal-Anteilen. Wer von HOLYLAND nun erwartet, daß die Band eventuelle musikalische Neuerfindungen am Start hätte, wird wohl enttäuscht sein, solide Arbeit in bekannter Machart ist hier nämlich eher Programm.

Die Jungs wissen aber durchaus zu gefallen, haben groovigen Hard Rock (›Give Me The Voice‹) ebenso im Angebot, wie klassischen Melodic Metal, der jedoch zu keiner Sekunde an die "Hamburger Schule" angelehnt klingt, sondern vor allem hinsichtlich des Riffings eher an Vorbilder aus Großbritannien schließen läßt, wie in ›The Game‹ nachzuvollziehen ist. Aber auch sehr gefühlvoll intonierte Kompositionen gibt es zu bestaunen, so zum Beispiel das von einem Piano getragene ›Angel‹, in dem sich Sänger Gianni Miccinesi als sehr talentierter Vokalakrobat auszeichnen kann, was er sonst leider nicht immer in diesem Ausmaß schafft. Seine mitunter gezwungen wirkende Art und Weise in die Höhe zu trällern, kommt leider nicht immer passend, so muß die Band durch seinen Beitrag vor allem ›Victim Of The Night‹ als Zwischenfall werten. Besser kommt der Knabe dann zur Geltung, wenn er sich auf seine natürliche Stimmlage verläßt und diese auch benutzt, wie im herrlichen, von Schenker-esken Gitarren geprägten ›The Sentence‹ zu vernehmen ist. In den nicht ganz so heftigen Momenten meine ich auch die Stärken dieser Band, vor allem aber dieses Albums, ausmachen zu können, denn wenn die Jungs amtlich Gas geben wie in ›Voices Of Persecution‹, fällt auf, daß »L.I.F.E.« soundtechnisch leider recht dürftig ausgefallen ist. "Druck" ist nämlich definitiv etwas anderes und solcher kann in den Uptempo-Passagen auch überhaupt nicht ausgeübt werden. Gut, daß sich die Band für die Abschluß mit ›Fading Light‹ eine sehr vielschichtige, dezent progressiv anmutende, aber dennoch gefühlvolle Komposition aufgespart hat, die die Stärken der Band ein weiteres Mal fett unterstreicht.

Auch wenn »L.I.F.E.« in Summe nicht unbedingt außergewöhnlich ausgefallen ist, konnten HOLYLAND damit zumindest beweisen, daß sie spieltechnisch über jeden Zweifel erhaben sind und ein Stück soliden, melodiösen Metal in vielschichtiger Machart anzubieten haben, das durchaus Freunde finden sollte.

http://www.holyland.it/

press@holyland.it

ordentlich 8


Walter Scheurer

 
HOLYLAND im Überblick:
HOLYLAND – L.I.F.E. (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 38)
HOLYLAND – News vom 12.03.2007
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