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CATAPLEXY – ...Lunar Eclipse, Chaos To The Ruin...

TWILIGHT

Den medizinischen Begriff "Kataplexie", der einen erregungsbedingt auftretenden, kurzzeitigen Verlust der Muskelkontrolle beschreibt, verwenden bekannterweise einige Bands in unterschiedlicher Schreibweise. Jene CATAPLEXY, um die es hier geht, stammen aus dem fernen Japan und legen mit »...Lunar Eclipse, Chaos To The Ruin...« ihre erstes Album vor. Allerdings handelt es sich bei dieser Formation keineswegs mehr um Newcomer, denn die Jungs sind bereits seit mehr als 15 Jahren im Underground aktiv. Mit von der Partie ist hier übrigens "M. Curselord", oder besser gesagt Koshiro Matsuo, der unter jenem Pseudonym auch sein Soloprojekt TOTAL MISANTHROPY am Start hat und unter diesem Banner bereits zwei Demos in Umlauf gebracht hat, die zumindest in Black Metal-Kreisen einigermaßen ein Begriff sein dürften.

Spätestens durch das aktuelle Werk von CATAPLEXY sollte nicht nur er, sondern auch seine Band zu einem einigermaßen guten Ruf gelangen können, denn diese wilde Horde aus dem Land der aufgehenden Sonne sollte innerhalb der Schwarzwurzelfraktion für wohlige Schauer sorgen können. Das Quartett aus Osaka hat auf seinem brandaktuellen Scheiblettchen nämlich eine imposante Mixtur aus unterschiedlichen Zutaten am Start: Als Basis stelle man sich puristischen Black Metal der alten Schule vor, allerdings wissen CATAPLEXY jeden Ansatz von primitivem Gerumpel durch einen - man verzeihe der Formation in puristischen Zirkeln - sehr zeitgemäß wirkenden und auch druckvollen Sound, der zudem sämtliche Instrumente transparent und sauber klingen läßt, erst gar nicht aufkommen zu lassen. Viel eher wissen die Japaner, ihre Raserei immer wieder durch Breaks und Stimmungs-, sowie vereinzelte Tempowechsel zu unterbrechen, so daß »...Lunar Eclipse, Chaos To The Ruin...« hinsichtlich des musikalischen Vortrags eine sehr intensive Note abbekommen hat. Zu den dominierenden Ultra-Speed-Passagen müssen zudem auch noch jede Menge an ungemein melodisch klingenden Passagen addiert werden, um sich ein Bild von CATAPLEXY manchen zu können. Nicht zuletzt durch die unzähligen, auch atmosphärischen, Wechsel innerhalb einzelner Tracks sollte auch die für dermaßen rasenden Black Metal eher ungewöhnliche Spielzeit von bis zu mehr als sieben Minuten erklären, wie beispielsweise ›Hideous Path Of Hate From The Abyss‹ verdeutlicht. Hier eröffnen die Burschen fast schleppend, um den Zuhörer in eine herrlich depressive Grundstimmung zu versetzen, aber schon kurz danach wird erneut die Keule ausgepackt und regelrecht bestialisch zugeschlagen.

Auch wenn die Band, den aktuellen Promo-Bilderchen nach zu schließen, im Moment nur noch als Trio agiert und offenbar kein Bassist mehr fester Teil des Unternehmens CATAPLEXY ist, haben Koshiro Matsuo und seine Mitstreiter "Sadiss Gordin" (Gitarre) und Schlagzeuger "The Final Slaughter" (der eigentlich auf den Namen Mitsuhiro Enomoto hört und bei den Melo Deathern von SHADOW die Felle gerbt) ein für sämtliche Black Metalfankreise empfehlenswertes Album abgeliefert, auch wenn für die Jungs die Gefahr besteht, daß sie für die "norwegischen" Puristen zu melodiös agieren, für Freunde des eher bombastischen Schwarzmetalls aber doch viel zu deftig aufspielen.

http://cataplexy.moryou.com/

cataplexyhorde@hotmail.co.jp

ordentlich 9


Walter Scheurer

 
CATAPLEXY im Überblick:
CATAPLEXY – ...Lunar Eclipse, Chaos To The Ruin... (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 37)
CATAPLEXY – News vom 05.12.2008
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