HAWTHORNE HEIGHTS – Fragile Future
VICTORY RECORDS/SOULFOOD
Unter dem Namen A DAY IN THE LIFE hatten HAWTHORNE HEIGHTS im Jahr 2001 begonnen, und im letzten Jahr wurde das Leben der Band in der Tat binnen eines Tages komplett verändert, als ihr Gitarrist Casey Calvert im Tourbus auf mysteriöse Weise im Schlaf ums Leben kam. Die Band entschied sich daraufhin, als Quartett weiterzumachen anstatt sich einen neuen Gitarristen und Screamo-Sänger zu suchen. Demzufolge mußte das neue Album »Fragile Future« zwangsläufig anders ausfallen als sein 2006er Vorgänger »If Only You Were Lonely«, der für mich einen Meilenstein des Emo/Post-Core darstellt. Nachdenklicher, melancholischer klingen HAWTHORNE HEIGHTS anno 2008, was nicht nur auf die Songs zutrifft, in denen sie den Verlust ihres Bandkollegen verarbeiten; am deutlichsten tritt diese Trauerarbeit in der Zeile "When five becomes four, and four become one" zutage. Dennoch haben HAWTHORNE HEIGHTS nicht vergessen, überragende Hits wie das famose ›Rescue Me‹, ›Somewhere In Between‹ oder ›Let Go Of Everything You Know‹ zu schreiben, doch diese Leichtigkeit, die »If Only You Were Lonely« ausgezeichnet hatte, kommt nie auf. HAWTHORNE HEIGHTS sind erwachsen geworden, der Verlust hat sie gezeichnet. Letzten Endes kann »Fragile Future« nicht ganz an den Ausnahmestatus von »If Only You Were Lonely« heranreichen, die von mir mittlerweile volle Punktzahl bekommen würde. Ein herausragendes Album - nicht nur angesichts der schwierigen Entstehungsgeschichte - ist es allemal.
http://www.hawthorneheights.com/
überragend | 17 |