OPERATIKA – The Calling
SCARLET/SPV
Auf »Dreamworld«, der 2005er Demo-CD von OPERATIKA, war die NIGHTWISH-Blaupause deutlich zu erkennen gewesen. Auf der Suche nach einer eigenen Identität hat OPERATIKA-Gitarrist Bill Visser fatalerweise den Yngwie für sich entdeckt: Man mischt heuer neoklassischen Metal und Gothic, was man auf »Dreamworld« lediglich einmal bei dem Song ›Gladiator‹ angedeutet hatte, der nun auf »The Calling« den Opener abgibt. Will heißen: Während Sängerin Slava Popova immer noch versucht, an Tarja heranzureichen, will Mister Visser schneller denn je in die Riege der Gitarrengötter vorzustoßen und schreddert sich einen ab, daß dem Hörer die letzten Haare ausfallen. Mag man anfangs noch fälschlicherweise dazu neigen, dies als ganz interessant anzusehen, geht einem das - scheint's - gegeneinander antretende statt miteinander harmonierende Geträller und Gefrickel mit einhergehendem Keyboardgeklimper sowie Doublebaßfeuer einfach nur noch auf den Geist. Am hörenswertesten bzw. hörbarsten wird's noch, wenn die Band wie bei ›Dark Horizon‹ ein wenig auf die Bremse tritt - auch wenn dann NIGHTWISH wieder mehr als überdeutlich durchschimmern. Da braucht's schon alle Nettigkeit, um sechs Punkte für die sicherlich vorhandenen handwerklichen Fähigkeiten von OPERATIKA rauszutun...
annehmbar | 6 |