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WITHERING (SF) – Festum melancholia

METALHIT (Import)

Auch wenn WITHERING seit beinahe zehn Jahren aktiv sind und zumindest für ihr bisher einziges Album »Gospel Of Madness« im Jahr 2004 durchaus positive Resonanzen erhalten haben, ist diese Truppe, die mittlerweile zum Duo abgespeckt wurde, jeder Ansatz von Durchbruch verweht geblieben. Die beiden Protagonisten Mika Korhonen (Gitarren) und Henkka (Schlagzeug) halten den Karren aber nach wie vor am Laufen, auch wenn sie nunmehr auf Gäste zurückgreifen mußten, um ihr aktuelles Scheibchen einzuspielen. Von ihrem angestammten Stil haben sich die beiden Musiker jedoch trotz vierjähriger Pause nicht entfernt: Dunkler, düsterer, aber dennoch schwer melodischer Todesmetall ist bei WITHERING noch immer Programm. Mit sehr gefühlvoll intonierten Akustikklängen starten die Finnen in ihr aktuelles Album, wobei nicht nur der Titel ›Karelia Spirit‹ an AMORPHIS denken läßt. Ihre Landsleute sind wohl generell als sehr wichtiger Einfluß zu nennen, aber auch SENTENCED zu deren Frühphase und ganz alte PARADISE LOST scheinen es diesen beiden Herrschaften mächtig angetan zu haben. Entgegen meinen Erwartungen kommt ›The Last Sleep‹ keineswegs langsam und getragen aus den Boxen, sondern entpuppt sich im Endeffekt als heftigster Beitrag dieses Albums. Der abwechselnde Gesangsbeitrag von Vile Rutanen (CASKET) und Niko Johannes Mankinen (MISERY INC.), der mit seinem feinen, melodiösen Gesang das derbe Gebelle von Vile kontrapunktiert, paßt verdammt gut zu den in Summe ebenfalls sehr vielschichtigen Kompositionen. Das Instrumental ›Kekri‹ läßt dann, nicht zuletzt aufgrund der etwas folkloristischen Melodienführungen, erneut an alte AMORPHIS denken, bevor uns WITHERING mit ›The 29th Of August‹ ein gepflegtes Stück melodischen Death Metal in Reinkultur abliefern. Von Tempo- und Atmosphärenwechsel geprägt, lassen uns die Jungs hier wissen, daß sie in all den Jahren ihrer Absenz von der Szene das Wesentliche nicht verlernt haben: nämlich Songs zu schreiben, die neben mächtigen Riffs auch über Hooks verfügen, die sich beim Zuhörer reglerecht einbrennen. Genau das ist WITHERING in jener Nummer auch gelungen, der melancholische Anstrich läßt zudem keinerlei Fragen ob der Herkunft aufkommen. Noch finnischer kommt das Duo dann bei ›Famine Year‹ aus den Boxen, wird doch ein Teil des Gesangs in der Muttersprache vorgetragen, was sehr gut zu diesem ebenso abwechslungsreichen Stück melancholischen Metals paßt. Nicht minder vielschichtig als zu Beginn des Albums eröffnen WITHERING damit auch den Abgang aus dieser Scheibe, der in ein melancholisches Outro mit dem Titel ›Kalmisto‹ mündet, das den Deckel von »Festum Melancholia« zufallen läßt.

Bleibt bloß noch zu hoffen, daß WITHERING das Attribut "zeitlos", das auf ihre Musik zweifelsohne zutrifft, nicht auch auf ihr zukünftiges Arbeitspensum ummünzen, denn sonst müssen wir beim nächsten Mal womöglich noch länger warten.

http://www.withering.org/

webmaster@withering.org

ordentlich 9


Walter Scheurer

 
WITHERING (SF) im Überblick:
WITHERING (SF) – Festum melancholia (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 37)
WITHERING (SF) – Gospel Of Madness (Rundling-Review von 2004 aus Online Empire 21)
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