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MENCEA – Dark Matter, Energy Noir

INDIE RECORDINGS/SOULFOOD

Der sogenannte "moderne" Metal scheint nun auch in Griechenland, das ja an sich eher als Hochburg für traditionellen Bangerstoff bekannt ist, mächtig im Kommen zu sein. Nach den vor kurzer Zeit auch hierzulande in die Schlagzeilen geratenen DESCENDING, haben wir es auch im Falle von MENCEA mit Hellenen zu tun, genauer gesagt um eine Formation aus der Hauptstadt Athen. Bei diesem Quintett scheint es sich offenbar um "echte" Newcomer zu handeln, jedenfalls läßt die Tatsache, daß von den Jungs weder vorherige Aktivitäten bekannt sind, geschweige denn ältere Demos oder dergleichen in Umlauf sind, keinen anderen Schluß zu. Aber egal, denn das Debut dieser Burschen hat es in sich und zwar mächtig. Die Griechen verquicken fette Grooves, teilweise recht abgefahrene Frickeleien und eine in Summe düstere Atmosphäre zu einer in sich stimmigen und eigenständigen Melange. An Vergleichen kommen dadurch gar nicht viele Bands in Frage, die hier Pate gestanden haben dürften, denn dafür klingen MENCEA zu eigenständig, allerdings lassen sich im vielschichtigen Klangbild sehr wohl einige Eckpfeiler detektieren, die man erwähnen muß, um sich ein Bild machen zu können. Die Gitarristen Stamos und Vengelis scheinen sich rifftechnisch vor allem an Formationen wie MESHUGGAH oder STRAPPING YOUNG LAD zu orientieren, während die Rhythmusabteilung scheinbar auch aus Frankreich, genauer gesagt bei GOJIRA Inspirationen bezieht. Mitunter lassen zwar auch angesagte Formationen der Göteborg-Abteilung grüßen, allerdings schaffen es die Herschafften vom Peloponnes durchaus, für ihre eigene Duftmarke zu sorgen. Hinsichtlich der Atmosphäre hat man sich ein klein wenig an OPETH orientiert, ein weiterer Farbtupfer in der wirklich stimmigen und trotz abgefahrener Sounds recht zugänglichen Mischung dieser Griechen. Durch den massiven Einsatz der Keyboards, die ebenfalls von den Gitarristen bedient werden, gewinnt der Sound, für den Daniel Bergstrand verantwortlich zeichnete, zusätzlich an Tiefe, auch wenn dieses tastentechnische "Zukleistern" meiner Meinung nach ein wenig auf Kosten der Brachialität der Tracks gegangen ist und diesen eine satte Dosis Brutalität dadurch abhandengekommen ist.

Noch nicht ganz ausgereift klingt für mich dagegen der Gesang von Andreas, der zwar zumindest ansatzweise bereits ganz brauchbar röhrt, über die gesamte Spieldauer betrachtet, aber doch noch zu farblos bleibt. Soll heißen, im direkten Vergleich zu den imposanten Vorträgen seiner Mitstreiter an den Instrumenten geht seine Leistung aufgrund der noch mangelnden Ausdrucksstärke ein wenig unter. Dennoch bin ich der Meinung, daß die Fangemeinde des "modernen" Metal mit MENCEA eine sehr talentierte Formation in ihrer Mitte begrüßen darf und die Fans der genannten Referenztruppen und Strömungen durchaus ein Öhrchen riskieren sollten.

http://myspace.com/mencea

gut 10


Walter Scheurer

 
MENCEA im Überblick:
MENCEA – Dark Matter, Energy Noir (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 37)
MENCEA – Pyrophoric (Rundling-Review von 2012 aus Online Empire 51)
MENCEA – News vom 15.06.2010
Soundcheck: MENCEA-Album »Dark Matter, Energy Noire« im "Soundcheck Heavy 116" auf Platz 41
Soundcheck: MENCEA-Album »Pyrophoric« im "Soundcheck Heavy 140" auf Platz 49
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