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THEUDHO – Cult Of Wuotan

DET GERMANSKE FOLKET/UREUROPA

Mit der Tatsache, daß der momentan schwer angesagte Pagan Metal zum Teil mit politisch mehr als fragwürdigen Strömungen in Zusammenhang gebracht wird, muß unsere Szene leider mittlerweile leben. Neben völlig abstrusen Anschuldigungen durch pseudo-moralische Schlaumeier gegen TÝR, MOONSORROW und Konsorten im Laufe der letzten Monate, mußte man leider aber auch feststellen, daß manche Zeitgenossen mit im Endeffekt wohl als "provokant" gedachten Aktionen mehr als nur übertreiben und dadurch nicht nur sich selbst, sondern eine ganze Szene in Mitleidenschaft ziehen. Zugegeben, ganz wohl war mir bei den Belgiern THEUDHO nicht, die mit »Cult Of Wuotan« ihr mittlerweile drittes Album veröffentlichen und damit wohl nicht nur mit diesem Titel und einem Song wie ›Ahnenkult‹ für diesbezügliche Irrungen sorgen könnten, ebenso aber auch durch ihr Label und dessen Vertriebspartner. Die folgenden Zeilen sollen jedoch keinen politischer Exkurz darstellen, sondern die Besprechung eines Albums, deshalb soll es ausschließlich um die Musik dieser Band gehen, worauf ich mich auch beschränken werde.

Pagan Metal in massiver Machart steht bei den Belgiern THEUDHO auf dem Programm, Anleihen und Elemente sind sowohl aus dem Viking Metal, sehr wohl aber auch aus dem Black Metal zu vernehmen. Zudem darf sich der Interessent auch an für derlei Klänge eher untypischen Passagen erfreuen. Durch den mitunter einsetzenden Frauengesang und ein atmosphärisches Keyboard erhält die Scheibe eine gewisse Epik, die zudem auch eine nicht zu vernachlässigende Theatralik hervorruft. Diese wird jedoch lediglich als Kontrapunkt zum an sich recht harschen Vortrag der Belgier eingesetzt. Im Grunde genommen basieren die Tracks auf recht ruppigem, schwarzlegiertem Thrash, der von den vielen Tempowechseln geprägt ist, durch die epischen Passagen aber an Tiefgang gewinnen konnte. Ein recht ansprechender Bastard also aus Thrash/Black/Pagan/Viking Metal, der uns hier kredenzt wird, spieltechnisch über jeden Zweifel erhaben und durch die erwähnten zusätzlichen Elemente abwechslungs- und spannungsreich. Dem gegenüber steht allerdings die eher durchwachsene Sangesdarbietung. Von Abwechslungsreichtum und Variabilität ist Sänger und Gitarrist Jurgen nämlich recht weit entfernt, soll heißen, sein monotoner, grummeliger Vortrag wirkt auf Dauer eher ermüdend, so daß die kompositorische und instrumentale Seite dieses Albums definitiv die Stärken der Band offenbaren.

Auch wenn es der Titel suggeriert, handelt es sich bei »Cult Of Wuotan« keineswegs um ein diesen verherrlichendes Konzeptwerk, sondern nicht mehr als um ein konventionelles Album, das allerdings von Kris Verwimp mit einem, für mein Dafürhalten, übertrieben kitschigen Artwork versehen wurde und lediglich mit einem "provokanten" Titel versehen wurde. Womit ich jetzt doch wieder das Thema wechseln müßte, was ich mir allerdings geflissentlich verkneife.

http://www.theudho.com/

annehmbar 7


Walter Scheurer

 
THEUDHO im Überblick:
THEUDHO – Cult Of Wuotan (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 37)
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