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OVERCAST (US) – Reborn To Kill Again

METAL BLADE RECORDS/SPV

Der Titel ist hier Programm, denn mit »Reborn To Kill Again« versuchen OVERCAST, jene US-amerikanische Formation, die zwischen 1991 und 1998 in der Heimat durchaus erfolgreich unterwegs gewesen ist und in Folge dann als Fundament für spätere Großmeister des modernen, angesagten Metals tituliert werden mußte, erneut auch Fuß fassen zu können und das mit dem Titel entsprechenden Klängen.

Kurz zur Erinnerung: Unter dem Banner OVERCAST fanden sich einst die Herren Brian Fair (Gesang), Mike D'Antonio (Baß), Pete Cortese (Gitarre), Scott McCooe (Gitarre) Und Jay Fitzgerald (Schlagzeug) zusammen, um mächtig Gas zu geben und das nicht nur auf den Bühnen der US of A, sondern auch im Studio. Zwei Langeisen - »Expectational Dilution« (1994) und »Fight Ambition To Kill« (1997) - sowie drei EPs und ein Split-Album zusammen mit ARISE sprechen doch wohl eine deutliche Sprache. Allerdings war ebenso schnell, wie die Burschen heftig ans Werk gegangen sind, auch wieder Schicht im Schacht. Was nach der Trennung von OVERCAST im Jahr 1998 geschah, ist nicht nur geschichtsträchtig, sondern auch musikhistorisch essentiell. Sänger Brian Fair verweigerte seit jenen Tagen nicht nur jeden Friseurtermin, sondern heuerte auch bei den damals noch unbekannten SHADOWS FALL an, während Mike D'Antonio danach bei einem, in jenen Tagen noch als Projekt geführten Unternehmen mit Namen KILLSWITCH ENGAGE den Viersaiter bediente. Auch Gitarrist Pete Cortese sollte in späterer Folge dort kurz mit von der Partie sein, in erster Linie aber fabriziert(e) er mächtigen Stoner Rock mit seinem neuen Projekt SEEMLESS. Auch Jay und Scott waren all die Jahre aktiv im Musikbusiness, wenn auch bei weitem nicht so erfolgreich wie Mike und Brian.

Über mangelnde Auslastung kann sich wohl keiner der nunmehr erneut bei OVERCAST involvierten Musiker beklagen, so daß es bis 2006 dauern sollte, ehe es den Jungs erlaubt war, sich erneut um ihre "alte Liebe" zu kümmern. »Reborn To Kill Again« nennt sich das Ergebnis dieses neuerlichen Liebesspiels und enthält insgesamt 13 Tracks, von denen ›Root Bound Apollo‹ und der Titeltrack brandneu sind, während es sich beim Rest um Neueinspielungen handelt, die von Adam Dutkiewicz sehr zeitgemäß und druckvoll produziert wurden. Ehrlich gesagt, waren mir OVERCAST aufgrund der Historie namentlich zwar sehr wohl bekannt, mit der Musik der Jungs hatte ich mich zuvor aber noch nicht wirklich beschäftigt, weshalb es für mich doch etwas überraschend klingt, daß auf »Reborn To Kill Again« keineswegs die erwartetet "alte Schule" regiert, sondern der Großteil der Tracks eher danach klingt, als ob sich eine, tief im Hardcore verwurzelte Formation an fettem Midtempo-Mosh-Metal versuchen würde und das zudem in mehr als nur passabler Variante.

Es ist zwar durchaus zu bezweifeln, ob diese Band bei fortwährendem Bestehen jemals die Größe der späteren "Baustellen" ihrer Mitglieder einnehmen hätte können, aber zumindest stellen die Herren auf »Reborn To Kill Again« mit Nachdruck unter Beweis, daß OVERCAST mit zu den Urvätern des heute populären Metal zu zählen sind, auch wenn die erfolgbringenden Melodien offenkundig erst viel später in den Songwritingprozessen Einzug gehalten haben.

http://www.overcast.cc/

ordentlich 9


Walter Scheurer

 
OVERCAST (US) im Überblick:
OVERCAST (US) – Reborn To Kill Again (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 36)
OVERCAST (US) – News vom 12.04.2006
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