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LINSEED

Linseed

(9-Song-CD-R: Preis unbekannt)

Auch wenn es zunächst den Anschein macht, als würden es die fünf Jungs von LINSEED ausschließlich mit modernem, angesagten, aber dennoch mittlerweile wieder ausreichend bekannten Metal versuchen, um ihre erste Veröffentlichung auch außerhalb ihrer Heimatstadt Bielfeld in Umlauf bringen zu können, fallen bei intensiverer Hingabe zu diesem Album jede Menge zusätzlicher Anteile auf. Diese konnten dermaßen gut integriert werden, daß sie eben nicht gleich offensichtlich zu erkennen sind und so zusätzlich das Interesse des Zuhörers wecken, sich noch näher mit Album und Band zu beschäftigen.

Das Quintett zeigt sich sehr wuchtig, weiß jedoch durch sehr variantenreiche Rhythmik für Abwechslung zu sorgen. Während man zu Beginn, wie im Opener ›I Don't Care‹ noch meinen könnte, es doch nur mit einer weiteren Metalcore-Formation zu tun zu haben, kommen beispielsweise in ›My Room‹ vertrackte Rhythmen ins Spiel, die aus diesem Song eines der Highlights dieses Albums werden lassen. Auch der Gesang von Dennis Winkler, der zunächst ein wenig eindimensional anmutet, kommt im weiterem Verlauf der Spielzeit facettenreich, von derb-brachial bis glasklar und einfühlsam, jedoch immer zur zumeist aggressiven Ausführung der Tracks passend, aus den Boxen. In ›Thoughts‹ lassen uns die Bielefelder dann auch noch wissen, daß sie wohl auch die Machenschaften des Herrn Cavalera sehr zu schätzen wissen, denn mehr als nur dezente Verbeugungen in Richtung SOULFLY sind hier nicht von der Hand zu weisen, konnten aber dennoch mit einer eigen Duftmarke versehen werden. Mitunter kommen auch noch Ansätze zum Vorschein, die darauf hinweisen, daß LINSEED wohl auch so manche Formationen der nicht mehr ganz so aktuellen Nu Metal-Szene zu schätzen wissen, was vor allem von der sehr dynamischen Ausführung des Baßspiels bewirkt wird. Als weiterer Höhepunkt muß das mit eher verhaltenem, geradezu hypnotischen Beginn ausgestattete ›Mirror Of God‹ genannt werden, das definitiv das Zeug zum Chartbreaker hat, auch wenn diese Nummer dafür wohl doch zu heftig und gesangstechnisch zu derbe ausgefallen ist.

In Summe kann man festhalten, daß hier eine Band am Start ist, die sich bemüht, unzählige, unterschiedliche Einflußquellen unter einen Hut zu bringen, um einen eigenen Sound daraus zu kreieren, was der Band auch durchaus gelungen ist, denn die Burschen hinterlassen mit diesem Album einen wirklich guten Gesamteindruck.

http://www.linseed.de/

derb-brachiale Chartbreaker


Walter Scheurer

 
LINSEED im Überblick:
LINSEED – Linseed (Do It Yourself-Review von 2008 aus Online Empire 36)
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