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STEEL RAISER – Race Of Steel

PURE STEEL RECORDS/TWILIGHT

Bandname, Titel dieser Scheibe und das Label sollten hier ausreichen, um zu wissen, was auf den geneigten Fan zukommt. Logo, Heavy Metal in seiner puren, urwüchsigen Art und Weise. Hinter dem neuen Banner STEELRAISER verbirgt sich ein Trio, dessen Initiator der einstige NOBLE SAVAGE-Frontmann Alfonso Giordano ist. Zusammen mit Gianluca Rossi (Gitarre und Baß, VALKIJA) und Schlagzeuger Rico Rodriguez stellt er nun also sein aktuelles "Baby" vor und wird damit bestimmt Freunde finden können. Von einer Luftschutzsirene eingeleitet, steigen die Herren in eine Uptempo-Bang-Nummer namens ›Ride The Fire‹ ein und bestätigen auch sofort die eingangs erwähnte stilistische Ausführung. Alfredos Stimme kommt immerzu aggressiv-kratzig aus den Boxen, der Kerl erinnert mich an eine Art Mischung aus Udo Dirkschneider, Chris Boltendahl und Peavey. Gesangstechnisch also scheinen die Einflüsse ganz klar aus "good ol' tschörmäny" zu stammen, hinsichtlich der musikalischen Anleihen muß man zwar weiter ausholen, kann aber zumindest Europa grob als Einflußquelle angeben.

Neben jeder Menge an typischen NWoBHM-Anklängen und JUDAS PRIEST-verdächtigen Gitarrenklängen kommen aber auch rein musikalisch betrachtet, traditionelle deutsche Formationen von ACCEPT bis hin zu GRAVE DIGGER zum Vorschein. Dadurch ergibt sich ein ebenso klassisches, wie vertrautes Bild dieser aufstrebenden Formation. Dazu gesellen sich aber auch dezente, ab und an eingeflochtene Bombast-Passagen, die sehr wohl auf die Herkunft des Initiators dieser Formation hinweisen. Aufgrund ihrer Erfahrung verstehen es STEELRAISER sehr gekonnt, nicht nur das Tempo zu variieren, sondern ebenso auch die gesamte Ausführung variantenreich zu gestalten. So werden mitunter Songs sogar gen Hard Rock der ebenso traditionellen Machart gebürstet, und zwar ohne den "Metalanteil" dabei irgendwie in Frage stellen zu müssen. Die Herren scheinen beispielsweise auch an RAINBOW und Konsorten Gefallen gefunden zu haben und liefern sogar eine Verbeugung in deren Richtung in Form von ›Princess Of Babylon‹ ab. Damit sorgen sie aber nicht nur für Abwechslung auf »Race Of Steel«, sondern offenbaren eine weitere Facette ihres Könnens, was sie in Folge auch mit ›Gloria Perpetua‹, einer an sich herrlich epischen Bombast-Ballade, tun.

Leider zeigt sich aber in eben jenen Passagen das sangestechnische Manko von Alfredo, dessen charmante Stimme in den Abgeh-Nummern sehr viel zum positiven Gesamteindruck beiträgt, in den balladesken und ruhigeren Momenten aber leider nicht unbedingt die Idealbesetzung darstellt. Dafür kann Alfredo dadurch zusätzlich an Authentizität zulegen, denn hier wurde definitiv nichts studiotechnisch nachbearbeitet. Gianluca Rossi dagegen kann sich mit seinen, von den Großmeistern des Genres inspirierten Soli mehrfach als Könner an seinem Instrument beweisen, weiß aber dennoch als songdienlich auftrumpfender Klampfer zu agieren und vermeidet Egoeskapaden. Vor allem in den heftigeren Tracks wie ›Roar Of Revenge‹ oder ›Evil's Rage‹ kommt die satte und wohldosierte Melange aus Härte und Melodik verdammt gut rüber und diese Truppe liefert einmal mehr einen Beweis dafür ab, daß Italien sehr wohl "echten" Heavy Metal anzubieten hat.

»Race Of Steel« läßt STEELRAISER in Summe als ehrliche und ambitioniert aufgeigende Truppe dastehen und sollte in einschlägigen Kreisen für freudiges Bangen sorgen!

http://myspace.com/steelraiser

gut 11


Walter Scheurer

 
STEEL RAISER im Überblick:
STEEL RAISER – Race Of Steel (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 35)
STEEL RAISER – Regeneration (Rundling-Review von 2013 aus Online Empire 54)
STEEL RAISER – News vom 12.03.2009
Soundcheck: STEEL RAISER-Album »Race Of Steel« im "Soundcheck Heavy 109" auf Platz 24
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