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FURY N GRACE – Tales Of The Grotesque And The Arabesque

DRAGONHEART/SPV

Es gehört wohl auch eine Menge Mut dazu, ein Album mit einem dreiteiligen, in Summe 15 Minuten langen Epos zu eröffnen. Doch wer sich stilistisch dermaßen breitgefächert präsentiert wie das italienische Quartett FURY N GRACE, braucht sich überhaupt keine Sorgen zu machen, den Zuhörer damit nicht in seien Bann ziehen zu können. Nicht nur mir wird der Name dieser Formation bislang unbekannt sein, und das obwohl die Truppe bereits 1994 gegründet wurde. In dieser langjährigen Historie war nicht nur ein Kommen und Gehen verschiedener Mitglieder an der Tagesordnung, sondern offensichtlich auch stilistisches Experimentieren. Nach eigenen Angaben versuchten sich FURY N GRACE bereits an Klängen wie Grindcore oder experimentellen Sounds im Sinne eines John Zorn. Allerdings scheinen sich die mittlerweile in der Besetzung Gabriele Grilli (v), Christian Grilli (b), Matteo Carnio (g) und Emiliano Bertossi (d) agierenden Italiener mittlerweile auf progressiven Metal geeinigt zu haben, den sie uns in sehr monströser und ungemein vielfältiger Art auf ihrem Debütalbum offerieren. Dem Titel entsprechend klingen auch immer wieder Anleihen aus dem arabischen Raum durch wenn die Jungs loslegen. Dazu kommen noch eine ganze Wagenladung Doom, vereinzelte Thrash-Elemente und auch Passagen, die eher dem konventionellen Heavy Metal zuzuordnen sind, zum Vorschein. Gabriele zeigt sich vor allem in den getragenen Momenten als europäische Antwort auf Robert Lowe. Vor allem im knapp vierzehnminütigen ›Uncanny Midnights Of The Bride‹ liegt dieser Kerl verdammt nahe am amerikanischen Sangesgott und singt auch nahezu dermaßen intensiv. Bandgründer und Gitarrist Matteo hat seinen großen Auftritt in ›Burning Cathedrals‹. Seine heftigen Riffs kommen hier ebenso gut zur Wirkung wie die stakkato-mäßig ausgeführten und lassen auch diese Nummer zu einem feinen Exponat der Schaffenskunst dieser Herren gedeihen. Auch wenn FURY N GRACE mitunter regelrecht verquer loslegen wie in ›Black Art‹, lassen sie einen roten Faden nicht vermissen. Soll heißen, hier paßt jedes der geschätzten 5.674 Breaks perfekt, alle Übergänge kommen fließend aus den Boxen und keiner der Instrumentalisten verliert sich in etwaigen Soloausflügen, sondern bleibt banddienlich. Mit dem zu Beginn atmosphärisch dichten ›The Buried‹ in dem die Jungs herrlichen, aber auch ziemlich abgefahrenen Doom regelrecht zelebrieren, hat das Quartett ein wahres Schmankerl anzubieten. Mehr Prog und Doom innerhalb eines Songs geht wahrlich nicht mehr!

http://www.furyngrace.com/

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
FURY N GRACE im Überblick:
FURY N GRACE – Tales Of The Grotesque And The Arabesque (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 33)
Soundcheck: FURY N GRACE-Album »Tales Of The Grotesque And The Arabesque« im "Soundcheck Heavy 107" auf Platz 17
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