PRIMORDIAL (IRL) – To The Nameless Dead
METAL BLADE RECORDS/SPV
Kaum eine andere Band schafft es im Moment dermaßen packend, epische Metal-Kompositionen mit Elementen des Black Metal und dem Pagan Metal-Bereich mit dezenten Einflüssen aus ihrer Heimat zu einem homogenen Kunstwerk werden zu lassen. Für ihr mittlerweile sechstes Studioalbum »To The Nameless Dead« hat sich der Fünfer im Sommer dieses Jahres im "Foel Studio" in Wales eingeschlossen, um das bislang reifste Werk ihrer Karriere abzuliefern. Die acht Kompositionen (inklusive dem kurzen Instrumental ›The Rising Tide‹) offenbaren erneut alle Stärken der Band, kommen ungemein packend und mitreißend aus den Boxen und wurden zudem mit einer ganzen Lastwagenladung voll an Eingängigkeit ausgestattet. Was mit ›Empire Falls‹ in ihrer ureigenen Art beginnt, findet im fortan als Referenzwerk für alle heidnisch inspirierten Kappellen geltenden ›Gallows Hymn‹ seine Fortsetzung und kulminiert in ›Heathen Tribes‹, einem Titel wie er programmatischer gar nicht sein könnte. Das fesselnde Drumming läßt den Zuhörer in die Welt von PRIMORDIAL gleiten und auf Knien rutschend wird dieser in Folge dann der Formation huldigen. Der Gesang von Frontmann Alan Nemtheanga hat zusätzlich an Wirkung gewonnen und kommt nunmehr geradezu hypnotisch aus den Boxen. Der furztrockene Sound, für den die Band zusammen mit Chris Fielding verantwortlich zeichnete, paßt ausgezeichnet zu den rauhen Tracks, die an atmosphärischer Dichte und elegischen Momenten ebenso reich sind wie an inhaltlich interessanten Aspekten, die schon seit jeher das Schaffen von PRIMORDIAL prägen. Als "roten Faden" bezüglich der Texte haben sich die Herren mit dem Thema Nationalitätsbewußtseins auseinandergesetzt, wobei diesbezüglich aber keineswegs nur Themen aus der Heimat abgehandelt werden, sondern die musikalische Reise bis ins antike Rom geht, wie im imposanten Monumentalepos ›As Rome Burns‹, einem der absoluten Highlights des bisherigen Schaffens dieser Band nachzuvollziehen ist.
super | 15 |