PAVLOV'S DOG – Has Anyone Here Seen Sigfried?
ROCKVILLE/POINT MUSIC
Das Glöckchen ist ertönt, und sofort läuft Progfans das Wasser im Mund zusammen: Wie man es schon auf dem Cover lesen kann, handelt es sich bei »Has Anyone Here Seen Sigfried?« um das bis dato unveröffentlichte Album von PAVLOV'S DOG. Eigentlich hätte es 1977 als das dritte Album der Band erscheinen sollen, doch der Ausstieg von Bandleader David Surkamp nach den Aufnahmen und Schwierigkeiten mit dem Label führten dazu, daß die Platte letztendlich doch nicht offiziell erschien. Allerdings: So richtig unveröffentlicht sollte die Platte nicht bleiben, denn Gitarrist Steve Scorfina (der auch REO SPEEDWAGON-Gründungsmitglied gewesen war) und Keyboarder Tom Nickeson ließen etwa vier Jahre nach Fertigstellung des Albums 1.000 Exemplare als "offizielles Bootleg" pressen. Um rechtlichen Problemen aus dem Weg zu gehen, stand auf dem Cover lediglich "The St. Louis Hounds", und der Name PAVLOV'S DOG wurde nicht erwähnt. 1994 indes veröffentlichte das deutsche Label TRC die Platte unter dem richtigen Bandnamen sowie dem Titel »Third«.
Zwar wird auch heutzutage nicht jeder mit dem Vibrato im Gesang von David Surkamp klarkommen (wegen seines Falsettgesangs gab es damals Gerüchte, es würde Helium einatmen, um diese hohe Stimmlage zu erreichen...), da er so ein wenig an einen zitternden bis krampfenden Cat Stevens gepaart mit Roger Chapman erinnert, doch es ist zweifelsohne schade, daß dieses Album so lange - mehr oder minder - verschollen war; David himself war jedoch nicht sonderlich glücklich mit der Platte und hatte schon geäußert, daß er es besser gefunden hätte, wenn die Platte in der Tat nie veröffentlicht worden wäre - offenkundig ist er der Meinung, daß sich die bandinternen Probleme, die zu seinem Ausstieg geführt hatten, auch auf die Qualität der Platte ihre Auswirkungen hatten.
Überhaupt ist Cat Stevens ein gutes Stichwort, denn ihn könnte man sehr wohl als Vergleichsmoment in Sachen »Has Anyone Here Seen Sigfried?« heranziehen, da PAVLOV'S DOG auf dieser Platte relativ eingängig und mainstreamig vorgegangen waren.
Als Bonus gibt es bei dieser CD zehn Stücke, die teils live und teils im Studio aufgenommen wurden. Außerdem erzählt David Surkamp die Geschichte des unglückliche Sigfried...
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