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MADAM X – We Reserve The Right

LOST GEMS (Import)

Völlig eindeutig: MADAM X waren durch und durch eine peinliche Angelegenheit. Allein schon die Optik, mit der man POISON wie die neuen BEATLES aussehen ließ, war durch und durch lächerlich, und die circa fünf Meter zu Berge stehenden Haare sahen schon bei den Petrucci-Schwestern Roxy und Maxine völlig ballaballa aus, doch erst bei ihren beiden männlichen Mitspielern schlug die Haarpracht dem Faß endgültig den Boden aus. Es kam hinzu, daß die Truppe musikalisch einfach grottenschlecht war: belanglose Lullisongs, schlecht gespielt und kraftlos produziert (wobei dieser Tatbestand aufgrund der Tatsache, daß für den CD-Reissue eine Vinylplatte als Quelle herhalten mußte, wahrlich nicht verbessert wurde...) Stilistisch bewegten sich MADAM X eindeutig und teilweise viel zu offensichtlich auf den Spuren von MÖTLEY CRÜE und RATT, wobei es sich bei den MADAM X-Songs aber gewissermaßen um Demos gehandelt hatte, für die sich besagte Bands zurecht geschämt hatten, so daß sie in der Mülltonne hinter dem Proberaum versenkt wurden...

Daß dieser Schuß in den Ofen nun bei einem Label namens LOST GEMS erscheint, ist die endgültige Dekorkirsche auf etwas, das sich problemlos mit WARRANTs »Cherry Pie« messen kann...

Daher ist das interessanteste an MADAM X die Unzahl von Musikern, die bei der Band ein- und ausgingen: So war nämlich einer der Vorgänger von Fräulein Roxy der ehemalige ODIN- und heutige DC4-Trommler Shawn Duncan, Brüderchen von ARMORED SAINT-Klampfer Jeff. Zudem sollten MADAM X später noch madamiger werden, denn etwa 1991 stieß Lenita Erickson als Sängerin hinzu, die später zusammen mit den Petrucci-Schwestern eine Band namens HELL'S BELLES (nicht mit der gleichnamigen, noch aktiven All-Girl-AC/DC-Coverband zu verwechseln!) und die heute als Solokünstlerin tätig ist. Doch zuvor sollten noch ein viel prominenterer Sänger bei MADAM X anheuern, der damals allerdings noch ein Nobody war: Sebastian Bach war etwa zwischen 1986 und '88 eine echte Madam. Doch wir wollen auch SHY-Shouter John "Wardi" Ward nicht unter den Tisch fallen lassen, der wiederum dem Bach-Seppel vorausgegangen war. Doch alle diese just erwähnten Mucker sind nicht auf dieser einzigen MADAM X-Scheibe zu hören. Tja, das wäre doch eigentlich ein gutes Thema für Liner Notes gewesen, doch die hat man sich im Hause LOST GEMS ebenso wie irgendwelche Bonussongs mal locker gespart


Stefan Glas

 
MADAM X im Überblick:
MADAM X – We Reserve The Right (Re-Release-Review von 2008 aus Online Empire 34)
MADAM X – News vom 06.04.2008
MADAM X – News vom 23.03.2014
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