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ASHES OF DESTINY

Desolate Figures

(11-Song-CD-R: € 10,- plus Porto & Verpackung)

Der spärlichen Biographie dieser Band ist zu entnehmen, daß die Zusammenarbeit einiger Musiker, von denen in der Zwischenzeit nur noch Keyboarder Maik bei ASHES OF DESTINY mit von der Partie ist, im Jahre 2004 als namenloses Projekt begonnen wurde. Nach einigen Umbesetzungen wurde ein Demo mit dem Titel »Dark Sun« eingespielt und nur anderthalb Jahre, allerdings unzählige Besetzungswechsel später, liegt nun das Debut mit dem Titel »Desolate Figures« vor. Die Band selbst gibt sich ihr Motto vor und behauptet, daß nun Schluß mit lustig wäre und die Besetzung endlich stabil sein sollte. Ganz und gar nicht lustig klingen ASHES OF DESTINY auch, denn auf »Desolate Figures« regiert der düstere Metal in harscher Form, aber auf recht hohem Niveau.

Nach sehr atmosphärisch gehaltenen Klavierklängen setzt in ›Decline‹ deftiger Heavy Metal in düsterer Ausführung im mittleren Tempobereich ein. Mit seiner mitunter arg derb klingenden Stimme weiß sich Frontmann Ziiesche sofort in Szene zu setzen. Spätestens ab seinem ersten Einsatz wird klar, weshalb dieser gute Mann in der Bio mehrfach erwähnt wird und nach einem Ausstieg regelrecht angefleht wurde, zur Band zurückzukehren. Auch in weiterer Folge ist er es, der den Songs seinen Stempel aufdrückt, wobei Ziiesche aber bereits in ›The Arcane Light Of Hecate‹ unter Beweis stellt, daß er auch mit klarem Gesang überzeugen kann. Auch wenn die Stimmung hier nicht ganz so düster wirkt wie im Eröffnungstitel sind ASHES OF DESTINY von "Happy Metal" ebenso weit weg wie unser Fußballnationalteam von EM-Reife. Den Hunger auf dunklen Metal stillen die Jungs dann mit dem dafür geradezu programmatischen ›A Wolf Ripped A Sheep‹, wobei hier die Keyboards eindeutig einen Querverweis in Richtung Gothic abliefern. Ein solcher ist auch im Titeltrack nachzuvollziehen, wobei hier festzustellen ist, daß nach gen METALLICA-verbeugtem Beginn atmosphärisches, aber dennoch harsches Riffing das Bild bestimmt, da dieser Song in weiterer Folge aber nicht zuletzt durch das akzentuierte Spiel des Keyboards in dunkelster Düsternis aus den Boxen kommt. Hier wäre es zwar keineswegs verwunderlich gewesen, wenn die Band eine Dame als zusätzliche Sängerin engagiert hätte, doch durch die Tatsache, daß Ziiesche den Gesangspart ganz allein übernommen hat, gedeiht ›Desolate Figures‹ zu einem regelrechten Hammer in nahezu unnachahmlicher Art. Weniger düster, dafür aber mit mächtig Druck kommt dann das verhältnismäßig hurtig gespielte ›The Witch & The Devil‹ aus den Boxen, bevor uns eine abermals sehr gefühlvolle, akustische Einleitung zu den ›Rivers Of Fire (Morrigan)‹ entführt. Die Reise dorthin ist eine ungemein spannende und angsteinflößende geworden, vor allem der variantereiche Vortrag des Tempos und der Stimme lassen auch diese Nummer perfekt bei Kerzenschein wirken und den Zuhörer regelrecht in die Welt von ASHES OF DESTINY eintauchen. Ein eigenwilliges, aber keineswegs uninteressantes Intro eröffnet ›The World Dies‹, das jedoch nicht ganz die Wucht dieses apokalyptischen Titels innehat. Da wäre noch mehr an Dunkelheit einzubringen gewesen, eindrucksvoll ist aber auch dieser Track ausgefallen. Verhältnismäßig "fröhlich" klingt dann ›Shadow Toward My Sky‹, wobei dieser Begriff hier aber logischerweise als relativ zu sehen ist. Immer noch regiert der düstere Metal das Geschehen, die Atmosphäre kommt jedoch mit einem positiven Schimmer bei mir an, was sonst nicht immer der Fall ist. Genau das Gegenteil dazu folgt ohnehin auf dem Fuß, denn mit ›Sadistic Fantasy‹ wissen ASHES OF DESTINY den Zuhörer noch einmal, mit Haut und Haaren in die Abgründe des Lebens zu führen. Der mit sonorer Stimme gesprochene Text im Mittelteil intensiviert diese Wirkung, und nicht zuletzt dadurch zieht dich diese Band bedingungslos in ihren Bann.

Zum Abschluß lassen ASHES OF DESTINY den Himmel zunächst in herrlichem Blau erstrahlen, zumindest vermittelt das wunderschöne, gefühlvoll vorgetragene Akustik-Outro diesen Eindruck, ehe uns der "Hidden Track" ›Hopeless‹ ein letztes Mal mit deftiger Metal-Kost in zappendusterer Ausführung konfrontiert und wir »Desolate Figures« danach als zwar dunkelschwarzes Album hinsichtlich der Atmosphäre, allerdings auch als hell erstrahltes bezüglich der Klasse der Mucke dieser Band in Erinnerung behalten werden.

http://www.ashesofdestiny.com/

ziiesche@ashesofdestiny.com

dunkle, wohlige Düsternis


Walter Scheurer

 
ASHES OF DESTINY im Überblick:
ASHES OF DESTINY – Desolate Figures (Do It Yourself-Review von 2007 aus Online Empire 33)
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