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  UE-Home → History → Online Empire 32 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → MAPLE CROSS – »Heimo«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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MAPLE CROSS – Heimo

VERIKAUHA RECORDS (Import)

Wenn der Opa Geschichten von früher erzählt, kommt fast zwangsläufig irgendwann einmal das Thema 2. Weltkrieg vor. Auch Heimo, der Großvater von Marko R. Järkkä, dem Sänger der finnischen Thrasher von MAPLE CROSS, mußte an die Front und dessen Geschichten haben seinen Enkel und dessen Band dazu inspiriert, ein Konzeptalbum darüber zu verfassen. Auch wenn dieses Thema nicht unbedingt einfach umzusetzen ist, ohne dabei in irgendeiner Weise anzuecken, muß man eingangs erwähnen, daß MAPLE CROSS keineswegs in irgendeiner Form politisch bedenkliche Texte zum besten geben. Im Gegenteil, MAPLE CROSS schaffen es über die gesamte Spielzeit, das Gräuel des Krieges in atmosphärisch ansprechender Form wiederzugeben und lassen uns zudem wissen, warum wir, die wir diese bestialische Zeit nicht miterleben mußten, eigentlich den falschen Blickwinkel innehaben, um etwaige Taten beurteilen zu können.

Aber nicht nur dafür gebührt MAPLE CROSS Respekt. Die Finnen hätten es auch ohne dieses Konzept geschafft, uns mit »Heimo« zu beeindrucken. Hinsichtlich der Musik der Finnen, die bereits vor fast 20 Jahren ihr erstes Demo in die Umlaufbahn geschossen haben (auch wenn zwischen 1996 und 2001 Funkstille angesagt war), muß nämlich ebenfalls angemerkt werden, daß die Band ein sehr beachtliches Werk abgeliefert hat. Auf »Heimo« regiert zwar abermals, wie auch auf den bisherigen Veröffentlichungen dieser Band, der Thrash Metal, doch man hat sich im Lager von MAPLE CROSS offenbar von unterschiedlichen Stilistiken beeinflussen lassen, die sich allesamt auf »Heimo« ausgewirkt haben. Neben Versatzstücken die, vor allem gitarrentechnischer Natur, eher aus dem melodiösen Bereich zu stammen scheinen, haben die Finnen noch einige weitere Ingredienzien zum Gelingen dieses Albums mitverarbeitet. So scheuen MAPLE CROSS auch vor extrem harschen Komponenten nicht zurück und offerieren neben einigen Hardcore-Anleihen auch Exponate ihrer Tonkunst, die eindeutig gen Death Metal verneigt aus den Boxern donnern. Vor allem gesangstechnisch lassen sich Vorlieben aus diesem Subgenre nicht von der Hand weisen.

»Heimo« ist demnach nicht nur ein sehr ambitioniertes und inhaltlich gewagtes Album geworden, sondern auch ein musikalisch sehr ansprechendes und nicht zuletzt deshalb sollte man sich als Thrasher den Namen MAPLE CROSS unbedingt auf dem Einkaufszettel notieren.

http://www.maplecross.fi/

contact@maplecross.fi

gut 11


Walter Scheurer

 
MAPLE CROSS (vorhergehende Besetzung) im Überblick:
MAPLE CROSS – Heimo (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 32)
MAPLE CROSS – The Eighth Day Of Creation (Rundling-Review von 1992 aus Metal Hammer 07/92)
MAPLE CROSS – The Eighth Day Of Creation (Rundling-Review von 1992 aus Underground Empire 6)
MAPLE CROSS – The Fourth And Last Demo (Demo-Review von 1990 aus Underground Empire 3)
MAPLE CROSS – The Fourth And Last Demo (Demo-Review von 1991 aus Metal Hammer 04/91)
MAPLE CROSS – Underground Empire 7-Interview (aus dem Jahr 1994)
MAPLE CROSS – Underground Empire 7-Special (aus dem Jahr 1994)
MAPLE CROSS – Online Empire 17-"Known'n'new"-Artikel (aus dem Jahr 2003)
MAPLE CROSS – News vom 17.02.2004
MAPLE CROSS – News vom 31.01.2007
MAPLE CROSS – News vom 30.09.2012
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