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  UE-Home → History → Online Empire 31 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → SPELLBLAST – »Horns Of Silence«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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SPELLBLAST – Horns Of Silence

METAL CRUSADE RECORDS (Import)

SPELLBLAST existieren bereits seit dem Jahre 1999 und konnten sich seit ihrem Bestehens durch einige Auftritte (unter anderem zusammen mit STORMLORD), sowie durch die Veröffentlichung ihrer ersten Demo-Scheibe »Ray Of Time« in Italien schon einen sehr guten Ruf erspielen. Von besagtem Demo konnten sogar an die 500 Kopien in Umlauf gebracht werden und zudem durften die Herrschaften im letzten Jahr auf dem "Bloodstock"-Festival auftreten.

So weit, so gut, mir persönlich war bis vor kurzer Zeit weder der Name dieser Band, noch deren Musik ein Begriff. Doch das hat nun ein Ende und auch wenn sich so mancher Italo-Metal-Hasser aus Prinzip von Bands wie SPELLBLAST abwenden wird und den folgenden Text wohl höchstens überfliegen wird, da SPELLBLAST ihre Herkunft zu keiner Sekunde verleugnen können, muß man bereits eingangs zugeben, daß diese Truppe zumindest phasenweise zu gefallen weiß. Die Kompositionen sind zwar immerzu technisch ansprechend ausgeführt und im melodiösen und kraftvollen Metal anzusiedeln, allerdings schaffen es SPELLBLAST leider nicht, kitschfrei zu agieren und können dadurch keineswegs durch die Bank beeindrucken. Aber vor allem immer dann, wenn die Band mit folkloristischen Einsprengseln aufwartet, wird die ganze Angelegenheit sehr gefällig und partytauglich. An Kontinuität fehlt es jedoch auf »Horns Of Silence«, so sind vor allem die älteren, vom eingangs genannten Demo stammenden, Tracks deutlich schwächer, während anhand der aktuellen Nummern ein deutlicher Entwicklungsschritt festzustellen ist. Der Opener ›In The Name Of Odin‹ erinnert mich von der Ausführung her ein wenig an eine Mischung aus ihren Landsleuten von RHAPSODY zu deren Anfängen und FALCONER, wobei SPELLBLAST hier ein wahrer Ohrwurm gelungen ist, der auch von diesen Referenzformationen nicht viel besser komponiert und intoniert hätte werden können. Das folgende ›Lost In The Forest‹ kann da überhaupt nicht mithalten und offeriert uns die "Qualität" von älteren Kompositionen dieser Formation zum ersten Mal. Ein nahezu belangloses, überaus kitschiges, Tralala-Nümmerlein wird uns da kredenzt und SPELLBLAST büßen ihren im Opener erhaltenen Bonus schnell wieder ein. ›Losing Reality‹ kann das zumindest halbwegs wieder ausgleichen, versprüht diese Nummer doch ein wenig den Charme von diversen älteren GAMMA RAY-Kompositionen, wobei man SPELLBLAST nicht nur in jener Nummer attestieren kann, daß die Instrumentalisten ihr Handwerk gut verstehen. In ›Glory To The Germ‹, das ebenfalls bereits auf dem Demo verewigt wurde, verneigen sich SPELLBLAST erneut vor RHAPSODY, überladen diesen ansonsten gelungenen Song jedoch auch mit einer Überdosis Bombast. Danach kommt der Hang dieser Band zur Folklore in ›Goblins' Song‹ abermals zum Vorschein, wobei hier Erinnerungen an TÝR zu Zeiten von deren Debutalbum aufkommen und man sich lediglich den nach einem volkstümlichen Kinderlied klingenden Gesangspart mit dem grenzgenialen Text "He-Lala" verkneifen hätte können. Ansonsten kann man bei dieser Nummer wohl gar nicht anders, als das Trinkhorn zur Hand zu nehmen. Danach sinkt das Niveau leider wieder ein wenig (es sei denn das Leeren des Trinkhorns war mehrfach erfolgreich und man ist nun vollends in "Partystimmung"), aber nicht nur weil uns SPELLBLAST Geschichten von Fabelwesen kredenzen. Nach dem "Playmobil-Banger" ›Legend Of The Ice Wolf‹ (werde ich zu Hause bei der nächsten Kinderparty testen, da werden die Würstel fliegen...) folgt das mit getragenem Beginn ausgestattete, aber zugleich auch reichlich pathetische und leider abermals sehr kitschig tönende ›Sign Of The Unicorns‹, das aber nach einem amtlichen Break zumindest einigermaßen versöhnlich klingt und in einen amtlichen Uptempo-Banger mündet. An ihre Landsleute von ELVENKING erinnert dann ›Resurrection‹ und das obwohl deren Sänger Damnagoras, der bei einigen Gesangspassagen im Hintergrund auf »Horns Of Silence« zu hören ist, hier nicht mit von der Partie war. Als versöhnenden Abschluß bieten uns SPELLBLAST dann noch ›Knights Of Darkness‹, einen in bester Hörspielmanier eröffneten Song, der abermals in einer Uptempo-Bombast-Komposition mündet, zu der sich Fans aller in diesem Text genannten Bands bestimmt einen Abbangen werden.

In Summe hinterlassen SPELLBLAST keinen schlechten Eindruck, den Griff in die Kitschkiste dürfen sich die Herrschaften in Zukunft aber sehr wohl verkneifen.

http://www.spellblast.com/

management@spellblast.com

annehmbar 7


Walter Scheurer

 
SPELLBLAST im Überblick:
SPELLBLAST – Horns Of Silence (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 31)
SPELLBLAST – Ray Of Time (Do It Yourself-Review von 2005 aus Online Empire 22)
SPELLBLAST – News vom 28.03.2013
SPELLBLAST – News vom 25.04.2016
SPELLBLAST – News vom 12.05.2016
SPELLBLAST – News vom 30.09.2017
SPELLBLAST – News vom 22.03.2018
SPELLBLAST – News vom 12.05.2018
SPELLBLAST – News vom 22.02.2019
SPELLBLAST – News vom 12.09.2022
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