VIRGIN STEELE – Visions Of Eden
SANCTUARY RECORDS/SOULFOOD
In letzter Zeit hat es sich David DeFeis mit einem Großteil seiner Die-Hard-Fans aufgrund von mehr als nur durchwachsenen Auftritten ein wenig verscherzt, weshalb »Visions Of Eden« wohl als Gratmesser für den zukünftigen Status der Band hierzulande betrachtet werden muß. Eines gleich vorweg, der Sound der vorliegenden Promo-Version ist mehr als nur eine Zumutung, doch aus dem Lager der Band war diesbezüglich zu vernehmen, daß es sich dabei um einen Mix handelt, der nicht mit dem der Verkaufversion übereinstimmt, folglich nicht repräsentativ sein würde.
Wie auch immer, DeFeis hat sich zumindest kompositorisch abermals selbst ein Denkmal gesetzt, denn »Visions Of Eden« ist diesbezüglich keineswegs schwächer geworden als die Referenzwerke von VIRGIN STEELE.
Die aus elf Songs bestehende Konzeptstory, die den Ursprung der Menschheit zum Inhalt hat, macht zwar durchaus auch zum bloßen "Hören" der einzelnen Kompositionen Sinn, wie für VIRGIN STEELE aber fast schon typisch, wirken die Tracks am besten immer noch im kontinuierlichen und ununterbrochenen Hörgenuß. Den Einstieg ins Geschehen liefert ein Bombast-Drama namens ›Immortal I Stand (The Birth Of Adam)‹, das gut und gerne auch auf »The Marriage Of Heaven And Hell« hätte stehen können. ›Adorned With The Rising Cobra‹ bringt dann erstmals auf diesem Album die sanftere Seite des Herrn DeFeis ans Tageslicht, ehe das verhältnismäßig heftige ›The Ineffable Name‹ eine weitere Reminiszenz an die eigene Vergangenheit von VIRGIN STEELE darstellt. ›Black Light On Black‹ zeigt die Truppe dann abermals von ihrer dramatischen Seite, bevor ›Bonedust‹ dezent daran erinnert, daß auch diese Amis immer schon einen latenten Bezug zum guten alten Hard Rock hatten. ›Angel Of Death‹ wird wohl zu den zukünftigen Klassikern der Band zu zählen sein, ist DeFeis damit doch ein Hammer im Stile von ›The Burning Of Rome‹ gelungen. ›God Above God‹ fällt dann leider ein wenig ab, da es nicht atmosphärisch genug geworden ist, um mit den balladesken Großtaten aus dem Schaffen von VIRGIN STEELE konkurrieren zu können. In ›The Hidden God‹ zeigen sich die Amis dann überraschend sperrig, doch spätestens im symphonischen Uptempo-Banger ›Childslayer‹ sollte die Fanwelt wieder in Ordnung sein, "VIRGIN STEELE at it's best" kann man mit ruhigem Gewissen sagen. Ebenso sollten auch ›When Dusk Fell‹ und der abschließende Titelsong positiv aufgenommen werden, denn hier bekommt der VIRGIN STEELE-Fan abermals feinste Kost im Stile der Klassiker der Band präsentiert.
Rein musikalisch hat David Defeis mit Sicherheit für Wiedergutmachung gesorgt, aber das für diese Band offenbar nicht nur livetechnisch vorhandene Soundproblem haben die Herrschaften zumindest auf der Promo-Version von »Visions Of Eden« noch nicht im Griff.
beeindruckend | 13 |