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GODDESS SHIVA – Goddess Shiva

METAL HEAVEN/SOULFOOD

Als die beiden Herren Armin Sabol und Mat Sinner vor 30 Jahren begonnen haben, zusammen eine Band namens SHIVA aus der Taufe zu heben, um fortan in, damals noch angesagter, heute leider nicht mehr üblichen Dreierbesetzung aufzuspielen, hätten die Herrschaften wohl noch nicht einmal im Traum daran gedacht, daß es bis 2007 dauern sollte, ehe SHIVA ihr Debut abliefern könnten. Noch dazu begann die Karriere damals ja sehr verheißungsvoll und man konnte im Großraum Stuttgart zwischen 1977 und 1980 unzählige Gigs absolvieren. Dabei hatten SHIVA sogar die Ehre, für Acts wie COLLOSEUM II, bei denen in jenen Tagen ein gewisser Gary Moore die Saiten zupfte, und WHITESNAKE zu eröffnen. Doch das Aufnehmen von Alben blieb der Band in jenen Tagen verwehrt. Davon frustriert wurden SHIVA 1980 offiziell aufgelöst.

Mat Sinner und Armin Sabol blieben dem Musikbusiness in Folge aber erhalten: So konnte sich Mat mit SINNER und PRIMAL FEAR als Musiker, aber auch als Szene-Original etablieren, während Armin eher studiotechnisch unterwegs war und unter anderem als Produzent beim Neue Deutsche Welle-Hitlieferanten Peter Schilling und später bei DIE FANTASTISCHEN VIER als Produzent seine Finger im Spiel hatte.

Anläßlich einer Wohltätigkeitsveranstaltung der AIDS-Hilfe Stuttgart wurden Armin und Mat mit der Anfrage einer Reunion von SHIVA konfrontiert und da dieses Kapitel so ganz ohnehin nie abgeschlossen war, rekrutierten sie kurzerhand Martin Schmidt, der auch schon bei ATROCITY und LEAVES' EYES hinterm Schlagzeug gesessen hatte und absolvierten im Jahre 2005 die ersten beiden Reunionshows. Kurz darauf begann das Trio mit den Aufnahmen des vorliegenden Debuts, das nun, 30 (!) Jahre nach der ursprünglichen Gründung der Band zu haben ist. Der Bandname wurde, um dennoch ein neues Kapitel in der Geschichte dieser Band zu beginnen, in GODDESS SHIVA geändert und unter der Regie von Armin wurde in seinen "Shivasound Studios" dieses Debut eingespielt.

Das Album ziert stilecht ein Bild der Göttin Shiva. Zudem wurden aber auch die Namen Sabol, Sinner und Schmidt unterhalb des Bandlogos auf dem Cover verewigt, das hätte gar nicht sein müssen, denn wer sich mit der Geschichte von Mat Sinner jemals auseinandergesetzt hat, dem erscheinen die Songs dieses Albums und deren musikalische Ausrichtung geradezu logisch. Das Intro ›Heritage Of Shiva‹ läßt uns kurz in die Götterwelt Indiens eintauchen und weiß mit Atmosphäre zu überzeugen, während schon das Eröffnungsriff von ›Walking On Thorns‹ keinen Zweifel daran aufkommen läßt, daß die Herrschaften stilistisch ihre eigene Geschichte und Einflüsse hier zum Ausdruck bringen und daher auch mit einer satten, rifflastigen Rocknummer ins geschehen einsteigen. ›Mind Of A Killer‹ hätte gut und gerne auch von einem der älteren Alben von SINNER stammen können, sehr wohl aber auch vom aktuellen Rundling »Mask Of Sanity«.

Bei ›This Ain't Love‹ lassen uns die Herrschaften wissen, daß sie auch ganz gerne älteren WHITESNAKE-Scheibletten lauschen, bevor uns mit ›Barefoot And Naked‹, das vom kurzen Blues-Intro ›Gone With The Dough‹ eröffnet wird, ein satter Blues-Rocker vor dem Herrn in Manier von Frank Marino und Konsorten offeriert wird.

In ›Down On Luck‹ sind dann THIN LIZZY allgegenwärtig, nicht zuletzt durch die Phrasierung des Gesangs, den sich übrigens Mat und Armin brüderlich über die gesamte Spielzeit teilen. Hard Rock der alten Schule präsentieren uns GODDESS SHIVA dann in ›Heat Of The Night‹, bevor das indisch inspirierte Instrumental ›Ali Baba‹ kurz zum Verschnaufen einlädt. In ›Same Old City‹ werden erneut Reminiszenzen an WHITESNAKE in deren Frühphase geweckt, ehe bei ›Hold On‹ die Bratgitarre des Herrn Sabol einen weiteren mächtigen Hard Rock-Song vor dem Herrn eröffnet. Den Abschluß bildet nochmals eine SINNER-kompatible Nummer mit dem Titel ›Red‹, dem ein Outro mit dem gleichen Titel wie das Intro folgt und sich somit der Kreis zum Anfang schließt.

»Goddess Shiva« versprüht jede Menge Charme, ist kompositorisch gelungen und macht in erster Linie Spaß, denn ein dermaßen fett und zeitgemäß produziertes Album, das stilistisch die "gute, alte Zeit" wieder aufleben läßt, gibt es leider viel zu selten zu hören. Deshalb sei GODDESS SHIVA auch allen empfohlen, die sich in irgendeiner Form mit den im Text genannten Referenzbands anfreunden können.

Aber eines noch, die Herren Sabol, Sinner und Schmidt: Bitte jetzt nicht nochmals 30 Jahre warten, ehe das nächste Album von GODDESS SHIVA in die Läden kommt! Danke.

http://www.goddess-shiva.com/

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
GODDESS SHIVA im Überblick:
GODDESS SHIVA – Goddess Shiva (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 30)
Soundcheck: GODDESS SHIVA-Album »Goddess Shiva« im "Soundcheck Heavy 99" auf Platz 34
unter dem ehemaligen Bandnamen SHIVA (D):
SHIVA (D) – News vom 20.02.2005
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