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  UE-Home → History → Online Empire 30 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → PRYMARY – »The Tragedy Of Innocence«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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PRYMARY – The Tragedy Of Innocence

PROGROCK RECORDS/H'ART

Konzeptalben zu beurteilen ist immer eine ganz besonders intensive Angelegenheit, da zumeist die Story im Vordergrund steht und die Musik dadurch logischerweise ein wenig in den Hintergrund rückt. Deshalb werden derlei Alben auch zumeist von anderen Blickwinkeln aus betrachtet als "herkömmliche" Veröffentlichungen. Auch das kalifornische Quintett PRYMARY hat sich auf seinem zweiten Album an ein Konzeptalbum herangewagt und dieses ist geradezu perfekt geworden.

Die Geschichte handelt von einer jungen Frau, die in ihrer Kindheit mißbraucht worden ist und im späteren Leben mit dieser menschlichen Tragödie umzugehen versucht. Ein Fünkchen Hoffnung ist dabei über längere Phasen in ihrem Leben das einzige, was dieser Frau geblieben ist. Durch ihr Schicksal zu einem ungemein starken Charakter geworden, kommt sie jedoch niemals in Gefahr, sich selbst aufzugeben.

Daß ein derart tiefschürfendes Konzept, das offenbar auf der Geschichte einer Frau aus dem Leben von Drummer Chris Quirarte beruht, nicht unbedingt mit eingängigen oder gar feuchtfröhlichen Klängen zu untermalen ist, sollte klar sein, aber wem der Name PRYMARY bereits geläufig ist, wird ohnehin nichts anderes als feinsten Prog Metal erwarten.

Stimmung, Atmosphäre und Emotionen gehen wunderbar einher, auch die immer wieder verwendeten Sprachpassagen fügen sich gut dem Konzept ein und wissen die jeweilige Stimmung gut zu vermitteln. Musikalisch braucht man dieser Truppe, die im Jahre 2000 gegründet wurde und bereits mit dem selbstbetitelten Debut im Jahre 2003 recht positive Resonanz seitens Presse und Fans einfahren konnte und zudem auch schon die Bühne mit Größen wie ENCHANT, SPOCK'S BEARD oder FATES WARNING teilen durfte, ohnehin nichts vormachen, denn auf »The Tragedy Of Innocence« stimmen nicht nur sämtliche Einsätze der Instrumente, sondern ist auch die atmosphärische Dichte der Kompositionen ausgewogen und auch die Arrangements sind perfekt ausgefeilt. Die Gesangsdarbietung von Mike Di Sarro läßt ebenfalls keine Wünsche offen, vermag der Kerl mit seiner Stimme doch auch immer wieder zusätzlich Akzente zu setzen.

Es gehört schon eine Menge Mut dazu, menschliche Tragödien, die hier offenbar im direkten Umfeld der Band passiert sind, derart öffentlich preiszugeben. Aber nicht nur dafür gebührt den Kaliforniern größter Respekt. Seit »Operation: Mindcrime« habe ich kein derart intensives Konzeptalbum mehr zu Gehör bekommen, was wohl mehr als deutlich zum Ausdruck bringt, wie sehr mich dieses Werk vereinnahmt hat.

http://www.prymary.com/

super 15


Walter Scheurer

 
PRYMARY im Überblick:
PRYMARY – The Enemy Inside (Rundling-Review von 2010 aus Online Empire 42)
PRYMARY – The Tragedy Of Innocence (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 30)
PRYMARY – News vom 03.09.2008
PRYMARY – News vom 01.12.2008
PRYMARY – News vom 29.06.2009
Playlist: PRYMARY-Album »The Tragedy Of Innocence« in "Jahrescharts 2006" auf Platz 6 von Walter Scheurer
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