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MELANCHOLY

Nano

(5-Song-CD-R: Preis unbekannt)

"Nano" ist eine Vorsilbe für eine Maßeinheit, steht für 10 hoch -9 und ist zuletzt vor allem durch die dazugehörige Technologie hierzulande bekannt geworden. Diese "kleinsten Teilchen", die für Hersteller von Produkten mit der Vorsilbe "Nano" Erfolg bringen sollen, gibt es in verschiedenen Formen, daraus gefertigte Produkte mittlerweile wie Sand am Meer, wobei der tatsächliche Effekt in Frage gestellt werden darf. In sehr kleinen, also "nano"-Schritten scheint sich auch die russische Band MELANCHOLY gen Rest der Welt zu wagen. Bislang in unseren Breiten offenbar noch völlig unbekannt, muß erwähnt werden, daß wir es bei MELANCHOLY nicht wirklich mit einer Newcomer-Band zu tun haben. In ihrer Heimat konnten die Damen und Herrschaften bereits desöfteren mit ihren Shows für Furore sorgen. In den Anfangstagen der Band, die Ende des Jahres 1998 gegründet wurde, spielte man eigenen Angaben nach eine Mischung aus Doom, Gothic, Death und Nu Metal. Auch ihre ersten Veröffentlichungen »Fear Of Emptiness« (2002) und »Closed Eyes« (Maxi-Single, 2003) dürften noch von besagtem Stilgemisch gelebt haben. Doch im Laufe der Zeit änderte sich nicht nur das Line-up, sondern auch die Musik. Der Death Metal war schon auf dem im Jahre 2004 veröffentlichten Album »Abeyance« nur noch in Spuren vorhanden und seit damals haben sich die Russen weiter in Richtung Nu-Gothic Metal, wie sie ihre Klänge selbst beschreiben, entwickelt. Ihr aktuelles Werk »Nano« könnte einen "Mega"-mäßigen Schritt nach vorne für die Band bringen. Die Musik klingt nämlich ziemlich einzigartig, dennoch aber recht ausgewogen und vor allem modern und verlangt die Bezeichnung "Nu-Gothic" geradezu. Die immer wieder eingestreuten, von Tanin perfekt intonierten melancholischen Gesangspassagen kontrapunktieren die an sich mit modernen Rhythmen ausgestatteten Songs sehr gut und Tanins Gesang stellt generell einen guten Gegenpart zur recht heftig tönenden und durch die Bank tiefergelegten Stimme von Roos dar. Zudem wissen die Damen und Herrschaften hervorragend mit ihrer üppigen Instrumentierung umzugehen und Gitarren nebst Celli so einzusetzen, daß der Sound nie überladen klingt.

http://www.melancholy.ru/

mindcrusher@mail.ru

gar nicht so klein


Walter Scheurer

 
MELANCHOLY im Überblick:
MELANCHOLY – Nano (Do It Yourself-Review von 2006 aus Online Empire 29)
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